Vorbereitungen für zweite Bürgerversammlung zum Verkehrsterminal laufen auf Hochtouren / Termin ist nun am 29. Juli

Von Peter Morlok

Eutingen. Und es geht doch. Allen Unkenrufen zum Trotz schaffte Bürgermeister Armin Jöchle das scheinbar Unmögliche. Er paukte die Bezirksbeiratssitzung in weniger als einer Stunde – zumindest im öffentlichen Teil – durch.

Das ist für Eutinger Verhältnisse bemerkenswert. Auf seine Ankündigung hin, dass man eine knappe Tagesordnung hätte, meinte Rätin Anne Meyer trocken: "Dann schaffen wir es bis gegen 22 Uhr". Die Sitzung begann im Übrigen um 19 Uhr.

Hauptthema war die Ansiedlung eines Kombinierten Verkehrsterminals (KVT) beim Neuen Bahnhof und hier speziell die Vorbereitung zur zweiten Bürgerversammlung. Jöchle machte sein Gremium von vorne weg darauf aufmerksam, dass man sich im behördlichen, technischen Sprachgebrauch auf die Abkürzung KVT geeinigt habe, da die Schlagworte "Railport" oder "Seecontainer Umladestation" nicht wirklich zutreffend seien.

Keine weiteren Leserbriefschlachten

Da diese zweite Bürgerversammlung immer wieder verschoben werden musste, da man sich dieses Mal nur mit fundierten Zahlen und Fakten dem Urteil der Bürger stellen möchte, einigte man sich in einem Vorgespräch, das am 17. Juni mit der Bürgerinitiative "Nein zum Railport Eutingen", Vertretern der Betreiberfirma "Metrans" sowie der Moderatorin Ilse Erzigkeit von Verwaltungsseite darauf, dass man diese Bürgerversammlung nun am Mittwoch, 29. Juli, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte "Linde" anberaumen wird.

Dies trotz des Risikos, dass man ob dieser Terminansetzung gerügt werden kann, da es sich um den ersten Ferientag handelt und vielleicht der eine oder andere Interessierte schon im Auto Richtung Süden sitzt, gab Jöchle bekannt.

Die Vorbereitungsgespräche für diese Versammlung seien keine Mediationsgespräche gewesen, in der man nach einvernehmlichen Lösungen gesucht hätte. Es waren vielmehr Sondierungsgespräche und der Schultes glaubt, dass die Darlegung der unterschiedlichen Sichtweisen dem Gemeinderat als Grundlage für eine Entscheidung dienen kann. Irritationen über das Vorbereitungsprozedere, die im Vorfeld insbesondere bei den Verantwortlichen der Bürgerinitiative (BI) auftraten, konnten ebenfalls geklärt werden, führte Jöchle aus. Als laufendes Agreement habe man vereinbart, dass bis zur zweiten Bürgerversammlung weder von Seiten der BI noch von der Gemeindeverwaltung die Auseinandersetzung per Leserbriefschlacht öffentlich weiter ausgetragen wird.

Folgende Themen habe man als Basis für die Informationsveranstaltung festgelegt, fasste Jöchle zusammen, der nach wie vor der Meinung ist, "die Geschichte ist nicht schlecht", aber man das Drumherum jedoch sorgfältig recherchieren müsse. u "Geplanter Umfang des KVT von der Firma Metrans" Hier erklärte Jöchle, dass man derzeit von einer Ladeeinheiten-Anzahl von 23 000 pro Jahr bei einer Arbeitszeit von 6 bis 22 Uhr und einer Krananlage ausgehen könne. Im Maximalfall könnten es auch 40 000 sein. Die BI befürchte jedoch, dass sich diese Zahl verdoppeln könne. Daher stehe als weiterer Themenschwerpunkt "Potenziale für zukünftige Erweiterung des KVT" auf der Tagesordnung der Veranstaltung.

Ein weiterer Punkt wird die "Verkehrserschließung des geplanten KVT" sein. Die "Prognostizierten Verkehrsströme" werden ebenso erörtert wie die "Zukünftige Verkehrsbelastung der Ortsmitte Eutingen". Hubert Lachenmaier wollte hierzu wissen, ob es bis zum 29. Juli möglich sei, zum Antrag der Horber Fahrradfahrer-Fraktion zum Radweg auf der Hochbrücke – die in der gesamten Eutinger Verkehrshochrechnung eine tragende Rolle spielt – einen Realisierungszeitraum zu nennen, ob dieser Antrag in die weitere Planung einfließt oder nicht. Darauf hatte auch Jöchle keine Antwort.

Ein weiteres Thema werden "die finanziellen Auswirkungen des KVT auf die Gemeinde" sein und es gilt nach Ansicht des Vorbereitungsteams solche Schlagworte wie die "Auswirkungen auf Betriebe im Gewerbegebiet" oder "die zukünftige Ansiedlung dort draußen" genauso zu beleuchten wie das Ortsbild oder das Image der Gemeinde durch das KVT. Was wird aus dem Gelände, sollte der Gemeinderat die Ansiedlung ablehnen? Auch hierfür möchte man bei der Versammlung Alternativen aufzeigen.

Alle nötigen Fakten werden in Gesprächen am 13. und 23. Juli zusammengetragen und für die Versammlung aufbereitet. Die Inhalte und der Ablauf dieser Bürgerversammlung werden in der Sitzung am 23. Juli vereinbart und dem Gemeinderat am 28. Juli vorgestellt. Die Verantwortlichen haben also ein zeitlich sehr enges Paket geschnürt. Doch der Bezirksbeirat ist sich sicher, dass es gut ist, an die Geschichte einen Knopf zu machen. Egal wie das Ganze ausgeht. Winfried Seele glaubt auch, dass man auf dem richtigen Weg ist und begrüßte, dass die BI mit am Vorbereitungs-Tisch sitzt.