Gewerbeflächen: Unternehmer führen bereits erste Gespräche / Auch ein Handwerksbetrieb ist unter den Interessenten

Zum ersten Zusammentreffen nach dem Bürgerentscheid traf sich die Eutinger Unternehmer-Initiative "Die Zukunft mitgestalten".

Eutingen. An der Arbeitssitzung bei der Firma Pfeffer nahmen zehn Eutinger Unternehmer teil. Folgende Ziele wurden ausgearbeitet: n Die Ansiedlung unerwünschten Gewerbes (Müllverbrennungsanlage, Schotterwerk, KVT etc.) auf der Eutinger Bahnfläche ein für alle Mal vom Tisch zu bekommen n Die Verwaltung bei der Vermarktung der Gewerbeflächen aktiv zu unterstützen n Projekte anzustoßen, mit denen die Unternehmer zum Wohl der Bürger beitragen können

"Wir werden diese Ziele konsequent verfolgen, da sie auch in unserem eigenen Interesse liegen", schreiben die Unternehmer. "Öffentliche Ermahnungen und Fristsetzungen brauchen wir nicht. Wer uns Vertrauen schenkt, ist eingeladen, sich mit uns an einen ›Runden Tisch‹ zu setzen. Wir werden dazu die Gemeindevertreter in Kürze einladen", heißt es weiter.

Mit am Tisch saß ein Unternehmer, der als erster Interessent für eine der Gewerbeflächen gewonnen wurde. "Ich benötige für mein Handwerker- und Garagenpark-Projekt eine größere Fläche mit einer Option auf nochmals etwa dieselbe Größe", so der Unternehmer. "Ich stehe bereits mit zwei Gemeinden in Verhandlungen und werde in Kürze eine Entscheidung treffen. Ein wichtiger Aspekt ist, ob ich Unterstützung von den anderen Unternehmern im Gewerbegebiet bekomme".

Nach kurzer Beratung waren sich die Unternehmer einig, den Interessenten durch den Erwerb von Parzellen seines Projektes – im Falle einer Ansiedelung am Hummelberg – zu unterstützen.

Unternehmer: "Das war ein guter Start"

Der Interessent versicherte, innerhalb einer Woche den Kontakt zur Gemeindeverwaltung aufnehmen. "Das war ein guter Start", sind sich die Unternehmer sicher.

Es zeigte sich, dass in den Gesprächen, die die Unternehmer geführt hatten, zwei weitere Kaufinteressenten ausgemacht wurden. "Für meinen Gesprächspartner, Inhaber eines Handwerksbetriebes, ist wichtig", so Willi Pfeffer, "dass das KVT abgelehnt wurde. Dies war für ihn ein Hinderungsgrund, Eutingen in die engere Wahl zu ziehen." Er ist zuversichtlich, dass es zu ernsthaften Verhandlungen kommen wird.

Michael Platz berichtete von einem Vorgespräch. Auch hier handelt es sich um einen Handwerksbetrieb. "Wir dürfen nicht erwarten, dass innerhalb einer Woche das gesamte Gewerbegebiet verkauft wird, aber das Gespräch zeigt, dass nach Wegfall des KVT die Chancen wieder steigen."

"Die Unternehmer haben durch ihre Kunden, Lieferanten und Partnern ein großes Netzwerk an Kontakten, das für diese Initiative sehr wertvoll ist", so Platz.

Von Bürgermeister Jöchle und den Gemeinderäten wünschen sich die Unternehmer, dass nun endlich Schluss ist mit dem "Das kann man sich nun alles nicht mehr leisten".

"Es geht um 2 Millionen Euro, die nun auf andere Weise aufgebracht werden müssen", sagen die Gewerbetreibenden. "Dabei wollen wir als Unternehmer mithelfen. Gleiches erwarten wir von der Gemeindeverwaltung", so Jürgen Felger.

Für das Ziel, Bahnfläche zu erwerben, um das Thema "unerwünschtes Gewerbe am Bahnhof " dauerhaft zu erledigen, hoffen die Unternehmer auf die volle Unterstützung der Gemeinde.

"Wir helfen der Verwaltung bei der Vermarktung der Gemeindeflächen. Und die Gemeinde hilft uns beim Kauf von Bahnflächen. Das wäre eine optimale Zusammenarbeit", so Michael Kieferle.

Noch eins ergänzt Kieferle: "Wenn wir künftig Meinungsverschiedenheiten oder offene Fragen haben, dann sollten wir diese in einem partnerschaftlichen Umgang miteinander klären – und nicht über die Presse. So verstehen wir ein vertrauensvolles Miteinander von Unternehmern und Gemeindevertretern zum Wohle der Bürger."

Der nächste Schritt der Zusammenarbeit sollte laut Unternehmern beiderseits nicht über die Presse erfolgen, sondern in konstruktiven Gesprächen miteinander. Ein weiteres "Vorführen" in der Öffentlichkeit sei fehl am Platz und würde einer effektiven Zielverfolgung schaden.