Die Schäden an der Weitinger Kirche sollen ab der kommenden Wochen behoben werden. Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Zwei Bauabschnitte mit Kosten von 1,2 Millionen Euro stehen an / Bauarbeiten beginnen am kommenden Montag

Von Harald Mattenschlager

Mit der weiteren Sanierung der Pfarrkirche Sankt Martinus wird nach Auskunft des Kirchengemeinderates voraussichtlich am kommenden Montag, 23. Mai, begonnen.  

Eutingen-Weitingen. Zunächst wird das Gerüst aufgebaut. Aus diesem Grund werden der östliche Zugang und der südliche Vorplatz abgesperrt. Außerdem muss mit Baulärm und Behinderungen rund um die Kirche gerechnet werden. Bis auf Weiteres sollen die Gottesdienste unverändert in der Kirche abgehalten werden. Die Baumaßnahme soll bis Sommer 2017 dauern. Für nähere Informationen stehen die Zweiten Vorsitzenden Maritha Schmitt und Bärbel Teufel zur Verfügung.

Aus der vorgesehenen Innenrenovierung der Kirche mit einem neuen Anstrich der durch Staub und Ruß stark verschmutzten Raumschale sowie der Erneuerung von Liedanzeige, Lautsprecheranlage und der Beleuchtung wurde ein deutlich größeres Projekt, wie bei der Kirchengemeindeversammlung im März zu erfahren war. Bei Untersuchungen wurden erhebliche Mängel in der alten Bausubstanz festgestellt.

Diözese trägt den Großteil der Kosten

30 Jahre nach der Erweiterung und Sanierung muss die Pfarrkirche, deren ihr 500-jähriges Jubiläum im Vorjahr gefeiert wurde, erneut saniert werden. Allein die Kosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 677 000 Euro, die zum Großteil von der Diözese getragen werden. Die Vermutungen haben sich laut Architekt Timo Raible bestätigt, dass ungleichmäßige Auflager des Gebälks die Risse in der Südwand verursacht haben. Zudem wurden bauliche Mängel am Mauer- und Dachtragwerk festgestellt, die einer Behebung bedürfen, bevor man an die Innenrenovierung gehen kann.

Das Bischöfliche Ordinariat hat zunächst einen Bauabschnitt genehmigt. Dieser sieht die Sanierung des Dachtragwerks samt der dafür erforderlichen Gerüste und Flaschnerarbeiten sowie Arbeiten an der Blitzschutzanlage vor. Dazu kommen Bohr- und Injektionsarbeiten zur Sanierung der Südwand des Kirchenschiffes, die teils vom Dach her erfolgen müssen. Außerdem sind Steinmetzarbeiten am Sockel, an den Strebepfeilern des Chores und Verputzarbeiten am äußeren Gebäudesockel nötig.

Neben dem Außengerüst am historischen Kirchenschiff braucht man ein den Innenraum überspannendes Deckengerüst. Im Bereich des Chorgewölbes genügt ein Schutznetz. Somit bleibt die Kirche während des ersten Bauabschnitts nutzbar. Die Außenputzarbeiten gehören ebenfalls zum ersten Bauabschnitt, der nun am kommenden Montag beginnen soll.

Umfangreiche Schäden und die handwerklichen Arbeiten waren bei der Versammlung vorgestellt worden. Dabei soll die Holzkonstruktion des Kirchendachs aus dem 17. Jahrhundert schonend instandgesetzt werden. Gesunde Holzteile sollen erhalten und Ergänzungen nur im unbedingt nötigen Umfang unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen ausgeführt werden.

Zur Anwendung kommen traditionelle Zimmermannstechniken. Auch in den anderen Arbeitsbereichen sind Auflagen zu erfüllen. Unter anderem sind Reparaturen an Türen und Zugängen erforderlich, beispielsweise am früheren Haupteingang. In den Sockelzonen der Fassaden sind Putzflächen durch Salze geschädigt. Sie sollen erneuert, Risse in der Putzfassade verschlossen und Fehlstellen ausplombiert werden. Die Oberflächen werden dem Umgebungsbestand angepasst. Ziel ist eine intakte Außenhaut, verbunden mit einem geschlossenen Gesamteindruck der Fassaden.

Einbruchmeldeanlage im zweiten Abschnitt

Im zweiten Bauabschnitt mit einem Volumen von 530 000 Euro sind Putzarbeiten, die Erneuerung der Innendämmung sowie die Beseitigung der Ankerlöcher in der Betonschalung der Kirchenerweiterung enthalten. Die bautechnischen und baustatischen Maßnahmen des ersten Bauabschnitts haben Vorrang, so die Vertreter der Kirchengemeinde.

Nach noch abzustimmender Konzeption soll, soweit erforderlich, die Modernisierung von Elektroinstallation, Schaltanlage und Beleuchtung, Lüftung und Einbruchmeldeanlage sowie Liedanzeige und Lautsprecheranlage erneuert werden. Eventuell soll die Heizungsanlage modernisiert werden. Einsparpotenziale müssen geprüft werden. Klar ist, dass zwar die Diözese den Großteil der Kosten trägt, dass aber Spenden in erheblichem Umfang für die Finanzierung notwendig sind.