Marc Hammer (von links), Anton, Marion, Tobias, Jonas und Sonja Birlinger probierten im Erlebnismobil aus, wie Energie nachhaltiger verwendet werden kann. Fotos: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Nabu-Fest trotz Frust-Wetter ein Erfolg / Eberhard Kläger freut sich über Zuschuss vom Naturschutzfonds für das Eutinger Großprojekt

Von Alexandra Feinler

Eutingen. "Das Wetter macht zwar nicht mit, dafür haben wir den Zuschuss", freute sich Eberhard Kläger, Vorsitzender der Eutinger Nabu-Gruppe gestern beim ersten Maifest auf dem Nabu-Gelände.

Anfangs dachten die 20 Helfer im Einsatz, das könnte ein ruhiger Tag werden. Der Regen nahm immer stärker zu und die Temperaturen waren im einstelligen Bereich. Doch zur Mittagszeit kamen hart gesottene Wanderer mit ihren farbigen Schirmen aus allen Richtungen.

Im Wachhäusle waren die rund 30 Plätze an der Kaffee und Kuchentheke schnell gefüllt. Und auch den Ziegengulasch und weitere Spezialitäten aus dem Küchenzelt ließen sich die anderen Besucher in der Wellblechhütte schmecken. Am Eingangsbereich des Nabu-Geländes hatte die Nabu-Nachwuchsgruppe Crazy Stork ihr Zelt aufgeschlagen und informierte Vorbeigehende. Fotos und Bericht vom vergangenen Windradprojekt hingen an einer Aufstellwand und auch ein Holzflügel lag zur Demonstration bereit (wir berichteten). Eberhard Kläger präsentierte stolz seine junge Gruppe, die im Namen des Nabu schon einige Projekte erfolgreich umgesetzt hat.

Zudem strahlte er über beide Wangen, war doch der Zuschuss für das Nabu-Großprojekt vom Naturschutzfonds bewilligt worden. "Jetzt muss nur noch die Planung abgeschlossen werden und wir können bald loslegen", erklärt der Vorsitzende den Bau eines Schuppens auf dem Nabu-Gelände. Die Pläne dazu hingen im Wachhäusle aus.

Weil sich die Ziegen des Eutinger Nabu bei strömenden Regen im Unterschlupf verkrochen hatten, beschäftigten sich die kleinen Besucher im Erlebnismobil. Dieses war unter dem Motto "Expedition N informiert über Aufgaben und Herausforderungen der Energiewende" für so manchen der Höhepunkt des diesjährigen Maifests.

Vor allem für die fünfjährige Sonja und ihren siebenjährigen Bruder Jonas Birlinger. Die beiden konnten in dem Erlebnismobil der Baden-Württemberg-Stiftung Erklärungen zum Thema Nachhaltigkeit spielerisch verstehen. Auf dem ersten Stock des großen Lkw waren verschiedene Erlebnisstationen aufgebaut. Knöpfe konnten gedrückt, Kurbeln gedreht werden und überall dazu gab es Infotafeln. "Das macht Spaß", meinte die Eutingerin Sonja.

Sie probierte an einer Station aus, wie viel Energie Wasserstoff enthält. Dafür musste sie an einer Kurbel drehen, einen Schalter umlegen und konnte dann auf einen Knopf drücken. Dieser löste aus, dass ein orangener Tischtennisbaum durch einen Plexiglaskasten geschleudert wurde.

Je länger man kurbelte, desto höher flog der Ball. "Guck mal, was es da alles gibt", rief sie ihr Bruder Jonas zum Nachhaltigkeits-Haus. Es sah wie ein Puppenhaus mit vielen Knöpfen aus. Als die Kinder auf den untersten Knopf drückten, wurde die Beleuchtung im Puppenhaus heruntergefahren und sie erfuhren mehr zum Thema Energiesparen.

In 15-minütigen Vorträgen führte die Leiterin des Erlebnismobils, Karin Kolbe, durch die zwei Stöcke. Im obersten Stock war ein farbenfrohes Kino untergebracht, in dem Filme zur Entwicklung der Erde und zur Energiewende gezeigt wurden. "Ich spiele gerne im Freien und da gefallen mir solche Filme", meinte die neunjährige Anne Flaig aus Göttelfingen.

Sie blieb noch lange sitzen, blätterte auf den Tablets nach Informationen und hörte den Filmausführungen zu. Neben Sonderführungen hielten David Wirth und Maike Lambarth noch Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit. Trotz des Wetters fand die neue Attraktion großen Zulauf und die Mitglieder der Eutinger Nabu-Gruppe waren mit ihrem 1. Maifest wieder einmal zufrieden.