Ortschaftsrat Hubert Schäfer fragte sich, warum dem Unternehmen keine Frist gesetzt wurde. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Müll wurde nicht beseitigt, sondern nach unten verschoben

Von Alexandra Feinler

Eutingen-Rohrdorf. Gelöst wurde das Problem Umweltverschmutzung im Rohrdorfer Wald nicht, dafür bekamen die Bürger bei der Ortschaftsratssitzung am Montag einen anderen Blick auf die ganze Angelegenheit.

Revierleiter Josef Dennochweiler kam auf eigene Initiative, um den Sachverhalt im Rohrdorfer Wald zu klären. Nach Waldarbeiten war der dortige Weg abgetragen und musste aufgefüllt werden (wir berichteten). Das Forstamt entschied sich für ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr Sandsteinmaterial lieferte.

Als das Material immer schlechter geworden sei, habe Josef Dennochweiler den Unternehmer ermahnt. Dieser habe jedoch weitergemacht und immer schlechteres Material, bis zu nicht recycelbarem Bauschutt gebracht. Im November forderte Josef Dennochweiler den Unternehmer auf, dies zu unterlassen, da Recyclingmaterial nicht zulässig sei.

Nach dem Winter habe der Unternehmer im März den Weg weiterhin aufgefüllt, was Rohrdorfer Bürger und Ortschaftsräte dem Forstamt meldeten. Es gab zahlreiche Gespräche, vor Ort Termine und erste Versuche, das Material zu beseitigen.

An das Besprochene halte sich der Unternehmer jedoch selten. "Er lügt mich nur an. In 21 Jahren habe ich so etwas noch nicht erlebt", meinte der Revierleiter. Der Müll wurde nicht herausgelesen, sondern weiter nach unten verschoben. Das hatten auch die Rohrdorfer Ortschaftsräte mehrfach bemängelt.

Dazu komme, dass nun auch andere ihren Bauschutt in der Nähe abladen würde, worauf der Forst ein Auge haben sollte. Nach neuesten Erkenntnissen soll der Unternehmer nächste Woche noch einmal den Müll abtragen. Am Schluss soll eine Schotterschicht angebracht werden. Die Randbereiche werden mit Humus aufgefüllt.

Ortschaftsrat Hubert Schäfer fragte nach, wieso dem Unternehmer keine Frist gesetzt wurde. Josef Dennochweiler gab zu, einen Fehler gemacht zu haben. Er hätte das Unternehmen prüfen sollen, denn in der Baubranche genieße es keinen guten Ruf. Nun wolle man die Sache so schnell wie möglich regeln. Handle der Unternehmer nicht, würde eine Anzeige folgen. Weil bei dem Unternehmer wahrscheinlich nichts zu holen sei, müsste die Gemeinde im schlimmsten Fall einen Teil der Kosten für das Auffüllen des Weges tragen.

Das Problem sei, dass kein schriftlicher Vertrag geschlossen wurde. Die Bürger und Ortschaftsräte ärgerten sich über die Müllbeseitigung, die hoffentlich demnächst beseitigt wird.