Trotz einer schmalen Besetzung mit nur 18 Musikern präsentierte sich der Musikverein "Fortuna" Talheim beim Wertungsspiel des Blasmusik-Kreisverbands Freudenstadt in Eutingen in guter Form. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Blasmusik: Mischung aus traditionellen und sinfonischen Stücken in Eutingen / Talheim und Empfingen schneiden gut ab

Von Alexandra Feinler

Beim gestrigen Wertungsspiel des Blasmusik-Kreisverbands Freudenstadt erlebten die Besucher eine Mischung aus traditioneller Blasmusik und sinfonischen Aufführungen.

Eutingen. Nur fünf Anmeldungen waren für das Wertungsspiel in der Eutinger Festhalle eingegangen, was Kreisverbandsvorsitzender Hans Dreher betonte.

Doch das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn die Gastkapellen spielten in den Kategorien 2 bis zur höchsten Kategorie 5. Die Juroren mit Vorsitzendem Horst Bartmann und seinen Kollegen Jürgen Degeler, Stefan Leja und Erwin Nehlich mussten die Ohren spitzen.

"Wir haben ein anspruchsvolles Stück herausgesucht, das nicht der Kategorie 2, sondern 2,5 entspricht", wies Uwe Wagner, Dirigent der Jugendkapelle des Musikvereins Empfingen, auf "Little Suite Of Horror" hin. Die 27 Jungmusiker bauten eine gruselige Spannung auf, die sich erst durch einen lauten Paukenschlag auflöste. Passend dazu war die läutende Kirchturmuhr. Da einige Jungmusiker beim Wertungsspiel in Eutingen ihr Abschiedskonzert hatten, gab die Jugendkapelle auch beim Pflichtstück "Black Forest Fantasy" alles. Unterstützung erhielten sie von langjährigen Musikern wie Rainer Schindler an der Tuba, Birgit Eger an der dritten Klarinette und Keyboarder Ferdinand Raimer. Der Ehrgeiz hatte sich gelohnt, denn mit 86,8 Punkten erhielt die Jugendkapelle des Musikvereins Empfingen ein "sehr gut".

Stadtmusik Geisingen mit 71 Musikern

Hohe Ansprüche stellten auch die Nachwuchsmusiker des Jugendblasorchesters der Stadt Geisingen an sich. Mit "Cabo Verde" als Selbstwahl- und "Tignale" als Pflichtstück traten die 45 Musiker in der Kategorie 4 auf. "Wir fördern die Kinder mit einem Programm von Mutter-Kind-Musizieren über die Bläserklasse bis hin zum Jugendblasorchester", sagte Dirigent Rudolf Barth. Er war stolz auf die 86 Punkte und das damit verbundene "sehr gut", das die Juroren aussprachen.

Da der 61-Jährige auch die Stadtkapelle Geisingen dirigiert, bereitet der Übergang für die Jungmusiker keine großen Umstellungen. Das war beim Wertungsspiel ersichtlich, als die 71-köpfige Stadtmusik Geisingen auf der Festbühne Platz nahm. "Die Bühne ist zu klein. Wir sind aber trotzdem zufrieden", erklärte Rudolf Barth. Vom Platzproblem bekamen die Besucher jedoch nichts mit, konzentrierten sie sich doch viel zu sehr auf die Details des Selbstwahlstücks "Children‘s March". Beim Pflichtstück "Danza Sinfonica" war es ganz still in der Festhalle, sodass die Fagot-Einsätze herausstechen konnten. Die Vielfalt und Genauigkeit lobten die Juroren, die ein "hervorragend" und 92,2 Punkte in der Kategorie 5 gaben.

"Ihr habt alle viel Fleiß eingebracht. Ich wünsche euch gute Ergebnisse", drückte Roswitha Eiseler allen Orchestern die Daumen. Sie führte durch das Programm und kündigte die kleinste Kapelle mit 18 Personen an. Umso größer war die Überraschung, als der Musikverein "Fortuna" Talheim stimmgewaltig loslegte. Mit seinen Steckenpferden Polka, Walzer und Marsch brillierte er. "Auf der Pfingstwiese", "Abendschimmer" und "Abel Tasman" dirigierte Jörg Dold, der mit 90,4 Punkten und einem "hervorragend" zufrieden war.

Für das Maskottchen "Brillan" des Musikvereins Erlaheim stellte dessen Dirigent Michael Eberhart, der auch die Eutinger Musikkapelle dirigiert, einen Stuhl auf die Bühne.

Maskottchen bringt Glück

Es sollte auch Glück bringen. "Der ist bei jedem Wertungsspiel dabei", freute sich Michael Eberhart, der seit elf Jahren den Musikverein Erlaheim und seit rund sieben Jahren die Musikkapelle Eutingen dirigiert. Die gute Jugendarbeit habe die Kapelle weit voran gebracht, weshalb sinfonische Stücke, aber auch Blasmusik gespielt werden könnten, erklärte er. Mit "Nightflight" hatten sich die Musiker etwas Rhythmisches ausgesucht, und mit dem Pflichtstück "Toward The Bright Future" bewiesen sie, dass sie verschiedene Stile abdecken können. Dafür vergaben die Juroren ein "hervorragend" und 92,2 Punkte in der Kategorie 3. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Kult-Bier-Fests in Eutingen bekanntgegeben, weshalb noch lange gefeiert wurde.