Musik: Chorisma gibt umjubeltes Konzert / Besucher bekommen Übersetzung englischer Texte mitgeliefert
"Es ist eine Umstellung, denn manche Lieder haben wir schon mal, aber auf eine andere Art gesungen", freuten sich einige Chorisma-Mitglieder, dass ihr Kirchenkonzert gut angekommen ist. Bereits einige Zeit vor dem Beginn war die St. Stephanus-Kirche gut gefüllt.
Eutingen. Zum Klavierspiel von Jörg Sommer und zu den Cajon-Schlägen von Marc Müller gingen die Chorisma-Sänger mit Kerzen in der Hand nach vorne. Angekommen im Kirchenschiff sangen sie "Soon And Very Soon".
Patrick Rützel, der neue Dirigent, stimmte mit voller Freude ein. Bereits nach dem ersten Lied waren die Besucher begeistert. Sie warteten gespannt, wie das Programm unter der neuen Leitung gestaltet werden würde. Für jeden Geschmack war etwas dabei, denn auf langsame und nachdenkliche Lieder folgten Stücke zum Mitklatschen.
Das Herz berührte auch Vorsitzende Andrea Präg mit ihrer Begrüßungsrede und der Erklärung, warum das Kirchenkonzert das Motto "Himmel auf" trägt. Das Lied der Band Silbermond habe dazu angeregt, denn in dem Lied gehe es um Menschen, bei denen nichts zu klappen scheint und die sich daher Glück wünschen.
Welche Bedeutung das Lied für so manchen hat, wurde in einem Video beschrieben. Begriffe wie "Frieden", "Balance" oder gar "Die Sonne scheint" waren Synonyme hierfür. Das Kirchenkonzert solle diese Gedanken tragen und mit Liedern von Freundschaft, Hoffnung oder Dankbarkeit an die Schöpfung Gottes erinnern.
Daher folgte passend dazu das irische Lied "An Irish Blessing". Wer die englischen Lieder nicht verstand, konnte auf der Leinwand die Übersetzung nachlesen. Zum Mitfühlen trug Birgit Müller den Liedtext von "Halleluja" vor: "Ich habe gehört, dass es ein geheimer Akkord war, den David spielte und der Gott gefiel. Aber du machst dir nicht wirklich viel aus Musik, oder? Es geht so: Die Quarte, die Quinte, Moll runter, Dur rauf. Der verwirrte König komponierte Halleluja."
Was die Eutingerin thematisierte, bekamen die Gäste in der Kirche zu hören. Gänsehaut schien auch bei "Didn’t My Lord Deliver Daniel" aufzukommen. Claudia Belz beschäftigte sich mit dem Begriff "Deep River", der als Übergang vom Leben zum Tod in das Reich Gottes und dem Fluss Jordan gesehen wird.
Auch war das gesungene "Überqueren des tiefen Flusses" einst Geheimcode einer Flucht über den Grenzfluss Ohio, in die sklavenfreien Nordstaaten der USA. Damit machte sie auf das gleichnamige "Deep River" hin.
"Bless The Lord" und "Amen" sangen Chorisma mit den Besuchern. "Wenn du müde bist und dir klein vorkommst, die Tränen in den Augen stehen", wies Susanne Henning auf das Lied "Bridge Over Troubled Water" (Brücke über stürmischem Wasser) hin. "Das war echt super, dass die englischen Lieder übersetzt wurden. So hab ich auch was verstanden", freuten sich einige ältere Eutinger. Ihnen hatte das Konzert sehr gut gefallen: "Es war für jeden was dabei." Sie stimmten zu, dass Chorisma sich unter Patrick Rützel neu entwickelt hatte.
Großen Dank richtete Andrea Präg an den neuen Dirigenten, die Musiker, alle Gäste, der Kirchengemeinde für die Location sowie allen Helfern. Eintritt wurde nicht erhoben, Chorisma sammelte Spenden für die Chorarbeit. Im Bewirtungszelt übernahm die Musikkapelle Eutingen, wo sich die Gäste noch austauschen konnten und den Abend ausklingen ließen.