Alexander Grüninger (von links), Matthias Rüth und Daniel Kussmaul bauen die Schießbude für das Schießbuden-Fest am Samstag im Schützenhaus zusammen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Eutinger Schützen lassen Tradition aufleben / Gewehre werden heute noch fürs Christbaumkugel-Schießen genutzt

Von Alexandra Feinler

Eutingen . Die Kunststoffrosen sind von der früheren Schießbude. Ansonsten machen die Eutinger Sportschützen alles neu für das Schießbuden-Fest am Samstag, 18. April, um 17 Uhr im Schützenhaus.

Ein paar Latten werden zugesägt, schwarze Verkleidung angebracht und schon nimmt die neue Schießbude Form an. Die Schützen Alexander Grüninger, Matthias Rüth und Daniel Kussmaul sind ein eingespieltes Team. Während sich die männlichen Schützen um den Aufbau kümmern, planen die weiblichen Mitglieder den Ablauf.

Ersatz für bisherige Party im Brühl

Das Fest am Samstag soll die bisherige Party im Brühl ablösen. "Wir wollten was anderes ausprobieren", erklärt Oberschützenmeister Eberhard Gsell. Man will ein Fest für Jüngere und Ältere mit entsprechenden Angeboten schaffen. Beim Bauernvesper sollen sich die Besucher im Wirtschaftsbereich des Schützenhaus in gemütlicher Atmosphäre austauschen können.

In der alten Schießhalle wird eine Bar untergebracht und in der neuen Schießhalle die Schießbude. Jeder Besucher kann mit Schießbudengewehren sein Glück versuchen. DJ Alex, Alexander Grüninger, wird am Abend auflegen.

Das Schießbudenfest soll jedoch nicht nur eine der Einnahmequellen der Sportschützen sein, sondern auch an früher erinnern. Als Nachfolger des Militärvereins von 1899 wurde der Sportschützenverein nach dem Zweiten Weltkrieg am 19. April 1952 in der "Sonne" wieder gegründet.

Das 1932 gebaute Schützenhaus wies allerdings Mängel auf, weshalb das Schießen untersagt wurde. Aus dieser Zeit müsse auch die frühere Schießbude stammen, so Eberhard Gsell. Sie wurde lange von den Schützen und später als Attraktion für die Brühlfeste genutzt. "Das lief damals richtig gut. Wir haben Plastikblumen und Fähnchen als Ziele in die Schießbude gestellt und jeder Besucher versuchte, so viele wie möglich zu treffen." Mit der Zeit ließ der Rummel nach und die Schießbude kam nur noch ab und an zum Einsatz.

Lange wurde der lieb gewonnene "Bretterverschlag" aufgehoben, irgendwann aber aus Platz- und Altersgründen entsorgt. Einige Überbleibsel gibt es jedoch noch. Bis heute werden die Schießbudengewehre noch für das Christbaumkugeln-Schießen der Sportschützen verwendet.

Schüsse um die Plastikblumen

Auch die alten Plastikblumen kommen beim Schießbuden-Fest zum Einsatz. Mit dem Erlös wollen die Schützen ihre Vereinsarbeit vorantreiben. Im vergangen Jahr wurden elf Jugendgewehre gewartet, beschreibt Gsell die große Investition und meint: "Weil wir im vergangenen Jahr viel zu tun hatten, fiel das Brühlfest aus. Das haben wir aber finanziell schon gemerkt." Da in Zukunft Sanierungsarbeiten an der alten Schießhalle und weitere Investitionsmaßnahmen anstehen, hofft der Verein auf viele Besucher am Samstag.