Die bisherige Pfarrsekretärin Cäcilia Arnoldt (links) übergibt demnächst ihr Amt an Nachfolgerin Martina Teufel. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Martina Teufel löst Cäcilia Arnoldt als Pfarrsekretärin ab / Viele Großprojekte und Pfarrer miterlebt

Eutingen (af). Ab Montag leitet Martina Teufel als Pfarrsekretärin der Seelsorgeeinheit die Aufgabe, die bisher ihre Vorgängerin Cäcilia Arnoldt ausgeführt hat. Sie geht nach 31 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Seit rund vier Wochen arbeitet Cäcilia Arnoldt die ehemalige Ausbilderin im Bereich Maschinenbautechnik ein. Da die Diözese Fortbildungen wie einen Grundkurs zur Pfarramtssekretärin anbietet, konnte Martina Teufel diesen in ihrer Einarbeitungsphase wahrnehmen.

"Das war geschickt, denn so habe ich einen Einblick in die Aufgaben bekommen und dann durfte ich zum Kurs", freute sich die Mutter von drei Kindern. Mit allen Fragen habe sie jederzeit zu Cäcilia Arnoldt kommen können, die aufgrund ihrer Erfahrung wisse, wo was zu machen sei und wo welche Unterlagen untergebracht sind.

Noch kein Nachfolger als Kirchenpfleger

Aktuell laufen die Vorbereitungen für Ostern, Erstkommunion und Firmung. "Stimmt, das müssen wir auch noch auf den neuesten Stand bringen", fällt Cäcilia Arnoldt noch was ein. Sie lacht: "Ich habe noch so viel im Kopf, das noch gemacht werden muss. Ich habe mir noch gar keine Gedanken gemacht, was ich als Rentnerin mache."

So ganz kann die Eutingerin noch nicht in Rente gehen, denn für die Kirchenpflege wurde noch kein Nachfolger gefunden. Bisher hat Cäcilia Arnoldt zwei Ämter vereint, in Zukunft sollen diese aber getrennt werden. Doch auch den nachfolgenden Kirchenpfleger will sie einarbeiten. "Wenn sich keiner findet, mache ich bis zum Sommer weiter", wünscht sie sich aber einen Nachfolger, der die Finanzen im Blick hat, die Buchhaltung übernimmt und die kirchlichen Gebäude wie die St. Stephanuskirche, die Pfarrscheuer, den St. Georg-Kindergarten und weitere betreut.

Interessierte können sich bei Pfarrer Beda Hammer melden. Zahlreiche Bewerbungen für diese geringfügige Beschäftigung werden wohl nicht eingehen, was bei der Stelle als Pfarramtssekretärin der Fall gewesen sei. Auswahlkriterien waren das Kennen der Strukturen Seelsorgeeinheit und die Qualifikationen des Bewerbers.

Einige Bewerber seien aus der Gesamtgemeinde gekommen. "Wir haben uns aber nicht für eine Eutingerin entschieden, weil das Pfarrbüro in Eutingen ist", weist Cäcilia Arnoldt auf die Erfahrungen von Martina Teufel hin, die als ehemalige Ausbilderin mit Verwaltungsaufgaben bestens vertraut war und aufgrund ihrer kirchlichen Besuche Gläubige der Seelsorgeeinheit zumindest vom Sehen kenne.

"Ich freue mich auf viele Kontakte und Begegnungen", beschreibt die 40-Jährige, dass der Kontakt zu Menschen und die Vielseitigkeit des Berufs sie angesprochen hätten, sich zu bewerben. "So lange wie meine Vorgängerin werde ich nicht im Amt bleiben", sagt sie und meint, dass sie dann schon zu alt wäre.

Ob ihre Amtszeit so bunt wird, wie die ihrer Vorgängerin, bleibt abzuwarten. Cäcilia Arnoldt war involviert in die Bildung der Seelsorgeeinheit Oberes Gäu, in die neben den vier Orten der Gemeinde Eutingen auch Ergenzingen eingebunden war. Zudem erlebte sie einige Pfarrer und Vikare wie die Pfarrer Karl Haas, Oskar Bühler, Georg Egle, Klaus Rennemann und Siegbert Denk sowie Diakon Hugo Maurus, bis 2010 Pfarrer Beda Hammer kam.

Umfangreiche Umbauarbeiten und Renovierungsmaßnahmen prägten ebenso Cäcilia Arnoldts Zeit als Pfarrsekretärin.

Zwei Mal wurde die St. Stephanuskirche aufwendig renoviert. Der Kindergarten Sankt Georg wurde um- und angebaut und die Pfarrscheuer im Zuge einer Großmaßnahme saniert. "Wir haben eigentlich rundum alles saniert", sagt Cäcilia Arnoldt und verweist auf zahlreiche Unterstützer, die sie jahrelang begleitet hätten.

Freundschaften zu Patern aus dem Ausland

So konnten tolle Projekte verwirklicht werden, beispielsweise die Partnerschaft zur kongolesischen Diözese Matadi. Ein Projekt hatte die Eutingerin so beeindruckt, weshalb sie mit Unterstützern einen Förderverein für die Christkönigschule in Nigeria gründete, dessen Vorsitzende sie viele Jahre war.

An viele schöne Begegnungen erinnere sie sich, auch seien zu Patern und Aushilfspfarrern aus dem Ausland Freundschaften entstanden. "Es war eine tolle Zeit", bilanziert sie daher.

Wenn Cäcilia Arnoldt auch ab kommender Woche ihren wohlverdienten Ruhestand zumindest teilweise antritt, wird sie regelmäßig ins Pfarrhaus kommen, um die Tätigkeit als Kirchenpflegerin auszuführen – zumindest bis der Nachfolger gefunden ist.