Die Lokalmatadoren von "Souled Out" werden den krönenden Abschluss bilden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Livemusik: Bunter Farbtupfer in der Kulturlandschaft der Region / Brauerei stellt im Garten Festzelt auf

Eutingen/Nagold-Hochdorf. Früher gab es hinterm Hochdorfer Bahnhof das "House of Blues." Bob Krause lud dort regelmäßig die besten Bands, die man für Geld und gute Worte bekommen konnte, ein und setzte mehr als einen bunten Farbtupfer in die musikalische Kulturlandschaft der Region.

Krause ging pleite

Krause ging leider viel zu rasch pleite, denn nur auf Konzerte zu setzen, das erwies sich schnell als das falsche Konzept auf dem Land. Seit rund drei Jahren wird das rustikale Lokal, das zwischendurch als "Gleis Sieben" betrieben wurde, nun unter dem Namen "Ambiente" geführt.

Die Namen des Lokals änderten sich, die Pächter wechselten, was jedoch gleich blieb, das ist das Flair dieser Location, das Ambiente, das die Bands geradezu zum Spielen einlädt.

Die Jungs von "BluesblasterSeven" hatten im Herbst vergangenen Jahres einen Gig hinterm Bahnhof. Die Stimmung war so genial wie ihre Musik und irgendwann entstand die Idee, dort draußen ein kleines, regional besetztes Blues-Festival zu organisieren. Nichts Großes, jedoch ein Festival, das bei den Kennern der Szene ein ordentliches Quantum Vorfreude auslöst.

Ein bisschen telefonieren, ein wenig Organisation und ein wenig Jonglage mit den Terminen der anderen Bands – und schon stand ein Billing, das sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen kann. Für die optimale Infrastruktur sorgt die Hochdorfer Brauerei, die ein Zelt in den Garten des Lokals stellt und die ganze Geschichte so nicht nur wetterunabhängig macht, sondern auch den zu erwartenden Besuchern genügend Platz bietet.

Vier Bands werden am Sonntag, 2. Oktober, rund um den Blues alles bieten, was die Fans hören wollen. Ob man sich auf nun Rhythm’n’Blues, Truck’n’Blues oder gitarrenlastige Slowhand freut oder eher auf Bluesrock steht, das ist egal – die Bands werden durchgängig überzeugen.

Den Anfang machen ab 15 Uhr "John and Blues-Friends" um den legendären Alpirsbacher Mönch und Bier-Sommelier, Hartmut "Hardy" John, der mit seinem Piano schon so manche Kneipe zum Kochen brachte. Unvergessen sein Auftritt, als er die über 100 Besucher des "Dana-Koch"-Gigs im Rainbow solang unterhalten hat, bis die New Yorkerin den Weg nach Altheim wieder fand. "John and Blues-Friends" sind einem breiten Publikum auch durch ihr jährlich stattfindendes Benefiz-Konzert im Loßburger Kinzighaus bekannt.

Gegen 17 Uhr wird die "Dust & Diesel Bluesband" aus Leinfelden-Echterdingen die Bühne stürmen. Einzigartiger Gesang und tolle Instrumentalsoli verschmelzen mit eigenen Songs, die authentische Trucker-Geschichten erzählen, zu schönen Melodien und bluesigem Groove.

"BluesblasterSeven", das sind nicht die sieben Zwerge des Blues, sondern musikalische Riesen. Ob gut abgehangene Saxofon-Improvisationen, Gitarrenarbeit vom Allerfeinsten oder die Umsetzung bekannter Hits – die sieben sorgen für Gänsehautfeeling. Ab 19 Uhr sind sie dran und werden bis gegen 21 Uhr spielen, um dann die Bühne für die Lokalmatadore aus dem Gäu frei zu machen.

"Souled Out", die Band um Rockshouter Ralf "Ralfinger" Lutz schafft es, selbst Totgesagte wieder zum Leben erwecken. Kein Witz. Sie brachten im vergangenen Jahr das Kunststück fertig, dass das "Rainbow" wieder für einen Gig geöffnet wurde.

Seit 2005 sind die fünf in Sachen Rock, Blues und Soul unterwegs. Sie servieren ihren satten Gitarrensound mit Power, Passion und Finesse und überzeugen mit einem spannungs- und abwechslungsreichen Live-Programm.

Und genau das ist es, was die Besucher am Sonnta ab 15 Uhr hinterm Hochdorfer Bahnhof erwartet. Blues in all seinen Facetten zum Schnäppchenpreis von sieben Euro Eintritt für den ganzen Tag.