Der Eutinger Hammel tat alles, um nicht als Braten für die Gemeinde zu enden. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Hammel will kein Gemeinde-Braten werden

Eutingen (af). Dass so ein Hammel seinen eigenen Kopf hat, zeigte sich wieder einmal beim Hammellauf der Eutinger Kleintierzüchter. Denn das Mitte Mai geborene Tier wollte nicht im Kreis stehen bleiben. Auch nicht, nachdem ihm Stefan Schneider einen Eimer voll Wasser hingestellt hatte. Da brachten auch die Machtworte von Züchter Uli Nester nichts. Der Hammel wollte lieber davon springen.

"Der will sicher was fressen. Schickt ihn doch aufs Nachbargrundstück"

Seine bockigen Gesten ließen die Teilnehmer des Hammellaufs, die immer im Kreis um das Tier gingen, kreativ werden. "Der will sicher was fressen. Schickt ihn doch aufs Nachbargrundstück", meinten die einen. Ein anderer sagte: "Gib ihn mir, ich pass auf ihn auf." Natürlich waren da keine Gewinnabsichten dabei.

Der aufmerksame Reporter erkannte aber den Grund. Der Bock wollte nicht als Hammelbraten für den Gemeinderat in Eutingen enden und wehrte sich mit aller Kraft. Wahrscheinlich hatte er die Ausführungen von Horst Niessner verstanden, der zu Winfried Seele sagte: "Wenn wir den Hammel gewinnen, dann steigt eine Party im Rathaus".

Der Hammel sah sich wohl schon als "Opferlamm" auf einem Tablett inmitten des Sitzungssaales liegen. Als nach zehn Minuten der Wecker klingelte, atmete der Hammel jedoch auf, denn die vierjährige Andrea Valdivia hatte ihn gewonnen. Da sah er sich wohl eher als Kuscheltier und nicht als Gemeinde-Braten.