Da sitzt er nun, der verlorene Bär und hofft, dass ihn jemand wegholt. Foto: Morlok

Geht es auf den "Friedhof der Kuscheltiere"? Stofftier in Zusammenhang mit illegaler Müllentsorgung.

Eutingen-Rohrdorf - Was es alles gibt! Daran, dass Menschen ihre Haustiere – egal ob Hund, Katze, Klein-Leguan oder Goldfisch – nicht mit in die Ferien nehmen möchten und sie auf einem Parkplatz oder Weiher "vergessen", gehört schon fast zum Standard bei manchen "Tierfreunden".

Dass man jedoch große Stoff-Teddy-Bären ebenfalls im Wald aussetzt, das bringt schon eine neue Dimension in die Geschichte.

Dort sitzt er nun und harrt der Dinge

Seit Tagen sitzt so ein Stoff-Teddy, einst vermutlich Wächter, bester Freund und Tröster eines Kindes, an der einzigen großen Halte- und Ausweichbucht der viel befahrenen K 4711, die von Rohrdorf runter Richtung Mühlen führt. An einen Baumstamm gelehnt, scheint er sehnsüchtig darauf zu warten, dass ihn jemand abholt. Ob er aus einem Auto gefallen ist, ob ihn jemand verloren hat und ob sein Besitzer nach ihm sucht, das kann er leider nicht erzählen.

Aber die Sauerei, die Müllferkel in seiner Nähe im Wald hinterlassen haben, die erzählen eine eigene Geschichte.

Eine Geschichte, die sich in etwa so abgespielt haben könnte: Ein Auto kommt angefahren, der Fahrer sieht eine für ihn geschickte Stelle im Wald, bremst ab, fährt in die Haltebucht, steigt aus, reißt die hintere Türe auf und schmeißt alles in den Wald, was er zuhause an Gerümpel fand und nicht mehr braucht.

Darunter auch den armen Teddy, den dann irgendwer auf seine jetzige Warteposition setzte. Und dort sitzt er nun und harrt der Dinge. Vielleicht wird er von "seinem" Kind wieder erkannt und gerettet, vielleicht kommt er in eine Auffangstation für ausgesetzte und durchgeschmuste Teddy-Senioren oder im besten Fall findet er ein neues Zuhause. Alles ist für den kleinen Kerl besser, als auf dem "Friedhof der Kuscheltiere" zu landen.