Bürgermeister Armin Jöchle (von links) weihte zusammen mit Michael Müller von der Björn-Steiger-Stiftung sowie Sabine Gekle-Gramer, Burkhard Kipp und Vorsitzender Dieter Walz von der Volksbank Horb-Freudenstadt die Defibrillator-Standorte in der Gemeinde Eutingen ein. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Medizin: AED-Geräte kann bei Herzkammerflimmern Gold wert sein / Mehrere Standorte in der Gemeinde

Eutingen. In der Eutinger Festhalle, im Göttelfinger Rathaus, am Rohrdorfer Rathaus und in der Volksbank in Eutingen findet sich jeweils ein Defibrillator. Michael Müller von der Björn-Steiger-Stiftung stellte nun in der Eutinger Volksbank-Filiale das Reanimations-Gerät vor. Im Rahmen des Projekts "Herzsicherer Landkreis Freudenstadt" sollen 150 AED-Standorte geschaffen werden. Wer die Volksbank in Eutingen betritt, entdeckt zu seiner Rechten eine Säule. Michael Müller öffnet die Tür. Ein lauter Ton schrillt hervor. "Bleibt das so?", fragt Bürgermeister Armin Jöchle. "Ich bin beim ersten Mal sehr erschrocken", merkt Sabine Gekle-Gramer an, Mitarbeiterin in der Bank. Müller nimmt ein rot verkleidetes Gerät heraus, einen so genannten Defibrillator, schließt die Tür und der Warnton verstummt.

"Das ist nur ein Signal, das zeigt, dass der Defibrillator herausgenommen wurde", berichtet der Projektmanager. Wenn die Tür verschlossen werde, verstumme der Ton. Nun sei das AED-Gerät einsatzbereit. "Es stößt bei Herzkammerflimmern einen Stromschlag aus", zeigt er auf das Gerät, das jeder bedienen können soll. Wer auf den grünen Knopf drückt, erhält eine Anweisung.

"Wenn jetzt einer reinkommt und Hilfe bräuchte, würden Sie mitgehen?", richtet Dieter Walz, Vorsitzender der Volksbank Horb-Freudenstadt, seine Frage an Sabine Gekle-Gramer. Die Mitarbeiterin wurde als Ersthelferin geschult. "Ja, ich würde mitgehen", sagt sie selbstbewusst.

Schnelle Hilfe sollen die Defibrillatoren bringen. Da sich das Eutinger Sportheim im Bau befindet, wird das AED-Gerät erst nach Fertigstellung im Außengehäuse platziert. In Weitingen ist der Standort noch in Planung, weiß Müller, dass dieser in der dortigen Raiffeisenbank-Filiale, im Außenkasten am Rathaus oder im Eingangsbereich der Festhalle zu finden sein könnte.

"Wir haben die Standorte mit der Gemeindeverwaltung herausgesucht", erklärt Müller, dass ein Standort gut zugängig sein sollte. "Unsere Filiale ist 365 Tage im Jahr geöffnet und man braucht keine Karte", unterstreicht Walz. Ihm sei wichtig, dass der Defibrillator geschützt in einem Raum untergebracht sei. In der Eutinger Filiale werde dieser sogar videoüberwacht.

Neben der Unterbringung lasse die Volksbank Mitarbeiter zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen schulen. "Uns ist wichtig, dass es ein flächendeckendes Konzept gibt", merkt Walz an.

Die Idee hinter dem "Herzsicheren Landkreis Freudenstadt" liegt darin, schnell an einen Defibrillator zu kommen, wenn der Ernstfall eintritt. Deshalb setzte die Björn-Steiger-Stiftung mit dem Lions-Club, der Irene-Kaufmann-Stiftung und weiteren Fördern das Vorhaben um. Wer das Gerät benutzt hat, findet auf der Rückseite eine Kontakt-Adresse. Dahin kann sich der Nutzer wenden.

Ansonsten hat die Björn-Steiger-Stiftung einen Vertrag mit der Volksbank geschlossen, weshalb die Mitarbeiter weiter helfen können. Sind die Pads des AED-Geräts gebraucht, wird es über einen Paketdienst verschickt und in der Zwischenzeit erhält der Standort einen Ersatz. Alle vier Jahre wird das Gerät gewartet.

Er freute sich über die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, deren Bürgermeister Vorsitzender vom DRK Ortsverein Eutingen ist. "Wir haben hier ein gutes Helfer-vor-Ort-System. Das heißt, im Ernstfall rücken ehrenamtliche DRK-Mitglieder aus", unterstrich er, dass die Erste Hilfe wichtig ist und dass sie hoffentlich auch an die nachfolgenden Generationen weitergebeben werde.