Anstatt Botanik soll im rechten bahntechnisch gewidmeten Teil des Eutinger Bahnhofsgeländes der Railport hin – viele Bürger laufen dagegen Sturm. Foto: Morlok

Auch Eutinger Unternehmer protestieren. Zahl der offenen Briefe nimmt zu. Grundsatzentscheidung soll am 4. August fallen.

Eutingen - Der Gegenwind in Bezug auf das geplante kombinierte Verkehrsterminal (KVT), wie der "Railport" im Amtsdeutsch genannt wird, wird langsam deutlich rauer.

Betroffene Bürger und Geschäftsleute gehen in offenen Briefen auf die symbolischen Barrikaden. Nicht mehr nur die Bürgerinitiative (BI) "Nein zum Railport" fordert die Einstellung dieser Planung, sondern inzwischen auch die Unternehmer des direkt angrenzenden Industriegebietes "Hummelberg" sowie ein Vielzahl Eutinger Gewerbetreibender.

Beide Gruppierungen taten dies in einem jeweils offenen Brief medienwirksam kund. Sie alle befürchten, von anderen Missständen ganz abgesehen, ein verkehrstechnisches Debakel rund um den Ort und vor allem weiteren Durchgangsverkehr auf der bereits lärmbelasteten B14, die mitten durch Eutingen führt.

Dessen ungeachtet beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, die Durchführung der Bürgerversammlung am gestrigen Mittwoch 19.30 Uhr in der Gaststätte "Zur Linde" in Eutingen. Im Wesentlichen ist bereits seit Langem bekannt, was an diesem Abend passieren soll.

Die Bürger werden mit den neuesten Zahlen konfrontiert. Bedenken, die inzwischen von allen Seiten laut wurden, werden erläutert und die Betreiberfirma "Metrans" wird die inzwischen neu gesammelten Informationen vorstellen. Bürgermeister Armin Jöchle wird sicher auch die Ergebnisse der Gespräche beim Regierungspräsidium Karlsruhe in Punkto Verkehrsführung vortragen, um so das Gesamtbild abzurunden.

Der folgende Programmablauf für die gestrige Bürgerinfo war wie folgt vorgesehen: Begrüßung durch Bürgermeister Armin Jöchle. Danach die Vorstellung der Tagesordnung durch Moderatorin Ilse Erzigkeit vom Büro "planen und bauen". "Metrans"-Prokurist Holger Westphal folgte mit der Vorstellung des geplanten KVT.

Danach dann der Kern der Sitzung, die Essenzen aus den Vorbereitungsgesprächen die in vier Blöcke zusammengefasst wurde: Größe und Entwicklung des geplanten KVT, Verkehrströme, Image und Ortsbild sowie die wirtschaftlichen Aspekte stehen dabei im Fokus. Hier sollten alle aufgelaufenen Fragen aus den letzten Sitzungen, aus Leserbriefen und Anfragen aufgegriffen und abgearbeitet werden.

Eine Grundsatzendscheidung, ob der "Railport" kommt oder nicht, soll in einer Sitzung am 4. August fallen. Stimmt der Rat mehrheitlich mit Nein, dann ist das Thema vom Tisch; ist man jedoch dafür, dann soll das Projekt angeschoben werden, so eine abschließenden Info von Bürgermeister Armin Jöchle.