Aline Becker hat sich am Hochdorfer Bahnhof einen lang ersehnten Traum erfüllt: Sie betreibt mit dem "Rockin" nun ihr eigenes Restaurant. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Aline Becker eröffnet Restaurant wieder / Bands haben bereits wegen Auftritten nachgefragt

Auf der Zugfahrt zu ihren Eltern kam Aline Becker die Idee, ihr erstes Restaurant am Hochdorfer Bahnhof "Rockin" – auf Deutsch übersetzt "genial" – zu nennen. Dann ging alles ganz schnell und die 40-Jährige erfüllte sich ihren großen Traum.

Eutingen /Nagold-Hochdorf. Bereits mit 13 Jahren half Aline Becker als Küchenhilfe aus. Ihre Schwester ist im Gastro-Gewerbe tätig und sie selbst habe schon früh in diesem ihr Taschengeld aufgebessert. Mit 16 Jahren arbeitete sie im Service. Das Kochen liegt ihr. "Wir haben alles frisch zubereitet. Da wird keine Tüte geöffnet", sagt Aline Becker.

Räumlichkeiten haben es ihr angetan

Aus dem Garten kam das frische Gemüse, Brot wurde selbst gebacken und die Familie schlachtete selbst. Da im "Rockin" andere Mengen benötigt werden, kaufe Aline Becker Produkte aus der Region. Diese werden dann von Hand verarbeitet. "Meine Sour Creme mache ich von Hand, die Saucen koche ich selbst ab, die Croutons entstehen aus den selbst gemachten Burger-Brötchen", beschreibt die Iselshausenerin die Arbeit, die ihr viel Spaß bereite.

"Ich wollte eigentlich einen Imbiss-Stand aufmachen", erklärt Aline Becker, dass große Herausforderungen mit dem richtigen Transportfahrzeug und Platzprobleme auf sie zugekommen wären. Als ihr Lebensgefährte Matthias Rehring am Hochdorfer Bahnhof war, erfuhr er, dass die Wirtschaft leer stand. "Ich hab sie mir angeschaut und gleich gewusst: Das ist es", sagt Aline Becker, und ihre Augen leuchten.

Die Räumlichkeiten haben es ihr angetan. Die Gaststätte hat zum Teil einen Holzboden, der auf einen Steinboden trifft. Sofort kamen Aline Becker Deko-Ideen. "Ich wollte in die Vintage-Richtung", zeigt sie auf die Mischung von Leder- und alten Holzstühlen.

Auch das alte Backhäusle kam der leidenschaftlichen Hobbyköchin recht, denn da backt sie die Brötchen für ihre Burger. Sie habe keine Küchenmaschine, sondern mache alles von Hand. "Wir haben mal 20 Kilogramm Mehl verwendet, da waren wir neun Stunden am Backen", sagt sie. Sie backe fast jeden zweiten Tag, denn die Brötchen sollen frisch sein.

Ihre Burger hat sie nach Geschmack zusammengestellt. Einen Lehrgang oder einen Aufenthalt in Amerika habe sie nicht gehabt. "Ich war mal mit einem Ami zusammen", sagt sie. Sie hat auf jeden Fall außergewöhnliche Burgerkreationen geschaffen.

Die Speisekarte sei nicht so umfangreich, dafür werde alles frisch zubereitet. Aline Becker bremst sich jedoch aus: "Wir wollen erst einmal hineinfinden und dann schauen wir nach Neuerungen", verrät sie, dass auch schon Bands wegen Auftritten im "Rockin" nachgefragt hätten. "Es muss passen", hält sich die Betreiberin bedeckt, dass das alles noch Zukunftsmusik sei.