Ein Großteil der Jakobsweg-Pilgerer der KEB Freudenstadt kam aus Rohrdorf, aber auch aus der ganzen Region. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Rohrdorfer Frauen berichten von ihren Erfahrungen auf dem Jakobsweg zwischen Rottenburg und der Liebfrauenhöhe

Ihre ersten Erfahrungen auf dem Jakobsweg hatten einige Rohrdorfer Frauen bereits vor zwei Jahren gesammelt, weshalb sie an eine Fortführung dachten.

Eutingen-Rohrdorf. Über die katholische Erwachsenenbildung (KEB) Freudenstadt wurde daher ein Angebot für einen Pilgertag von Rottenburg bis zur Liebfrauenhöhe umgesetzt. An der Bushaltestelle Ortsmitte in Rohrdorf trafen sich die zehn Teilnehmer, um nach Rottenburg zu gelangen, wo Andreas Nick wartete. Der Pilgerbegleiter war für die erkrankte Gemeindereferentin Andrea Höschle eingesprungen.

Bevor das meditative Wandern begann, erfuhren die Teilnehmer, warum ein Pilgerbegleiter an ihrer Seite weilte: "Ich begleite die Pilgerer. Sie müssen selbst ihren Weg finden, deshalb bin ich kein klassischer Führer." Die neun Pilgerinnen um Markus Hezel hörten achtsam zu, was sie alles auf der rund 16 Kilometer langen Strecke erwarten würde. "Achtsamkeit und Aufmerksamkeit" waren zwei Gebote. Und so entdeckten einige Pilgere Dinge, die sie bisher nicht gesehen hatten. "Das Martinusdenkmal am Eugen-Bolz-Platz in Rottenburg hätte ich so nicht identifizieren können", warf eine Pilgerin ein. Anita Bronner aus Rohrdorf merkte an, dass der Martin mit einem Pferd dargestellt werde. Ursprünglich sei er wahrscheinlich aber auch zu Fuß unterwegs gewesen. Die Pilger konnten einiges wahrnehmen. Ruhe und Einkehr standen auf dem Programm. Aber auch Begegnungen und Austausch, was die Teilnehmer auch umsetzten.

So manche Rohrdorferinnen erinnerten sich an ihre Pilgerreise von Rohrdorf Richtung Sulz. "Das ist aber schon eine Weile her", merkten sie an. Damals seien sie über den Horber Weg, am Waldhäusle vorbei, nach Mühlen gelaufen. "Der Jakobsweg führt wirklich überall entlang", wandten sie ein und waren damals erstaunt, dass man sogar in Ihlingen in einem Pilgerzimmer übernachten konnte. Die Pilgerreise regte die Rohrdorfer an, mehr vom Jakobssweg zu sehen, und so wurde die zweite Route mit der katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Freudenstadt umgesetzt. Pilgerbegleiter Andreas Nick zeigte dabei neue Wege auf. "Ich glaub, ich bin hier noch nie gelaufen", merkte Sieglinde Wetzel aus Rohrdorf an. Neue Anreize vermittelte der Rottenburger ebenso: "Alles wirkliche Leben ist Begegnung." Immer wieder erhielten die Teilnehmer Impulse, gingen in sich, schwiegen und genossen den weg.

Über das Weggental ging es zur Pfarrkirche Sankt Jakobus nach Seebronn und dann Richtung Liebfrauenhöhe. "Das ist eine anspruchsvolle Strecke", blickte Andreas Nick auf die Uhr, denn eigentlich dürfte Zeit beim Pilgern keine Rolle spielen. Doch mit der jungen Gruppe, war er sich sicher, dass die Strecke gut zu schaffen sei. Er sollte Recht behalten. Eine kurze Vesper- und eine Verschnaufpause, ansonsten zogen die Pilgerer ihre Strecke ohne große Stopps durch.

Der einzige Mann im sonst weiblichen Teilnehmerkreis war einen Teil der Strecke schon gepilgert, nahm sie dieses Mal aber ganz anders wahr. "In der Gruppe ist die Strecke kurzweiliger", merkte Markus Hezel an. Alleine sei der Weg stiller, doch die Gruppenthemen, die sich um alles mögliche gedreht hätten, seien interessant gewesen. "Jeder kam mit jedem ins Gespräch", berichtet er, dass die Gruppe gut harmoniert habe. Dem stimmt auch Rosetta Akermann von der KEB zu: "Es war richtig toll. Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben." Die Eutingerin zeigte ihren Pilgerpass und erklärt, dass sich jeder in der Liebfrauenhöhe einen Stempel holen könne. Da das erste Pilgern, das meditative Wandern auf dem Jakobsweg von Rottenburg zur Liebfrauenhöhe, ein voller Erfolg war. "Sicherlich gibt es eine zweite Auflage", deutete Rosetta Akermann an, wobei einige sich sicher waren: "Dann sind wir wieder mit dabei."