Monika Bauer, Leiterin der Horber Stadtbücherei, und Bürgermeister Armin Jöchle freuen sich auf die Neueröffnung der Eutinger Gemeindebücherei am 29. Januar. Foto: Störzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gemeindebücherei eröffnet am 29. Januar / 4000 Medien sind angepeilt

E utingen. Die Bücherei im Eutinger Rathaus hat ausgedient. Ersatzlos wurde sie jedoch nicht geschlossen. Im C-Block der Eutinger Grundschule – der ursprünglichen Hauptschule –, der auch als Gemeindezentrum bekannt ist, eröffnet am Sonntag, 29. Januar, die neue Gemeindebücherei.

Zugegeben: Für Auswärtige ist sie nicht ganz so einfach zu finden. Der Zugang führt derzeit ausschließlich über die Teckstraße ins Gebäude, über den Seiteneingang also. Dass der Zutritt auch über den Schulhof bald wieder möglich sein wird, ist laut Bürgermeister Armin Jöchle denkbar.

Nun musste aber irgendwo angefangen werden. Und das war an anderer Stelle: Es wurden neue Medien gekauft, ausgemistet, sortiert und im EDV-System katalogisiert. Dafür bekamen die sechs ehrenamtlichen Mitarbeiter des Büchereiteams Unterstützung von Monika Bauer, die Mitarbeiterin der Horber Bücherei ist und somit viel Fachwissen einbringen konnte.

"Die Geschichte der Gemeindebücherei fing um 1980 an", erzählte Jöchle. Der damalige Bürgermeister Julius Schaffner rief die Idee ins Leben, da es einen ungenutzten Raum im Rathaus gab. Bereits von Anfang an brachte sich Viktor Urban ein, was er auch heute noch tut. Er wurde zum Leiter der Bücherei. Jöchle erzählte: "Dann kam die Frage auf: Wer könnte Herrn Urban unterstützen?" Ein Aufruf brachte das neue Team zusammen – alle ehrenamtlich.

1000 Euro pro Jahr habe die Bücherei im Rathaus gekostet – und das sei ein sehr geringes Budget, sagte Jöchle. Der Medienbestand litt darunter, war schlussendlich nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Das locke keine Leser an, so Jöchle, und so wurde im Gemeinderat entschieden, dass einmalig 15 000 Euro für die Neuausstattung in die Gemeindebücherei fließen sollten sowie ein laufendes Budget von 6000 Euro jährlich in den Haushalt eingestellt werde.

Auch Zeitschriften gibt es künftig zum Ausleihen, angefangen wird mit einem Angebot von sechs verschiedenen. "Im zweiten Schritt wollen wir DVDs und Hörspiele anschaffen", ergänzte Monika Bauer. "Das jetzt ist die Grundausstattung. Die lässt sich aufstocken" – je nachdem, was gefragt sei und wie die Bücherei angenommen werde. Ein Bestand von 4000 Medien werde derzeit angepeilt. Für jeden sei da sicher etwas passendes dabei, ist Bauer überzeugt.

"Der Raum im Rathaus war nicht mehr ansprechend für eine Bücherei", sagt Jöchle. Dort soll nun ein Trauzimmer entstehen. "So schaffen wir ein Stück Selbstbewusstsein für die Gemeinde", meinte er. Die neue Bücherei ist nun in einem Zimmer beheimatet. "Sie könnte auch noch auf ein zweites Zimmer ausgedehnt werden", erklärte Jöchle.

Auch eine Verknüpfung zur angrenzenden Ganztagsschule ist sein Ziel. Es sei sowieso schwer, die Jugendlichen zwischen zwölf und 16 in Büchereien zu kriegen, weiß Bauer aus Erfahrung. "Daher sind Büchereiführungen für die Schüler unerlässlich." Senioren möchte Jöchle ebenfalls anlocken.

Bauer ist der Meinung, dass die Gemeindebücherei keine Konkurrenz zur katholischen Bücherei darstellen werde. "Katholische Büchereien haben einen anderen Schwerpunkt. In der Regel ergänzt sich das gut. Außerdem haben die meistens sonntags geöffnet. Wenn sich irgendwann eine Zusammenarbeit ergeben sollte, wäre das auch gut."

Die Bücherei wird am Sonntag, 29. Januar, eröffnet. Eine Vorstellung des Buchs "Zicke, zacke, Dinokacke" – inklusive Mitmach-Elementen – wird um 14 Uhr für Kinder von der 2. bis zur 4. Klasse geboten. Mit Kaffee und Kuchen wird von 15 bis 17 Uhr bewirtet. Zudem gibt es einen Tag der offenen Tür der Seniorenbetreuung, der Ganztagsbetreuung der Grundschule und der Krabbelgruppe. Die Öffnungszeiten sind montags von 10 bis 12 Uhr, dienstags von 17 bis 19 und donnerstags von 14 bis 16 Uhr.