Unser Foto zeigt (von links) den bisherigen Kassierer, Rainer Himmelsbach, Orchestervorstand Marcel Breining, den neuen Vorsitzenden Andreas Gaus, seinen Vorgänger Edgar Schmid und den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Matthias Schiebel. Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Weitinger Musikverein hat mit Andreas Gaus einen neuen Vorsitzenden / Auch Rainer Himmelsbach hört auf

Von Harald Mattenschlager Eutingen-Weitingen. Nach über 20 Jahren kandidierte Edgar Schmid nicht mehr für den Vorsitz beim Musikverein Weitingen. Durch seine vorhergehende Ankündigung war es zwar keine Überraschung mehr, dennoch bedeutet der Abtritt von Edgar Schmid von der Spitze des Musikvereins einen Einschnitt in der Vereinsgeschichte. Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Musiker bei ihrem Vorsitzenden. Dank an Edgar Schmid gab es von Ortsvorsteher Roland Raible "für die stets offene und klare Kommunikation". Hermann Nesch betonte als Vorsitzender des Förderkreis "Weitinger Hoamet" die rund 20 Jahre währende gute Zusammenarbeit mit dem Musikverein als Mitveranstalter bei den Heimattagen.

Die Wahlen leitete der stellvertretende Vorsitzende Matthias Schiebel. Als neuer Vorsitzender wurde unter großem Applaus Andreas Gaus gewählt. Der 28 Jahre alte Gaus ist Maschinenbauingenieur und ebenso wie sein Vorgänger Posaunist. Kassierer Rainer Himmelsbach kandidierte ebenfalls nicht mehr, an seiner Stelle wurde Julia Mattenschlager für ein Jahr gewählt. Die 24-Jährige ist Erzieherin und spielt Saxofon.

Bei den beiden Ausschussposten, die direkt von den Musikern gewählt werden, wurde Frank Buchmüller als Nachfolger für Marvin Reule gewählt. Im Vereinsausschuss wurden Monika Singer und Dominik Schmid wieder gewählt. Für die bisherigen Ausschussmitglieder Andreas Gaus und Julia Mattenschlager wurden Edgar Schmid und Rainer Himmelsbach gewählt. Im Amt bestätigt wurden die Kassenprüfer Frank Sauter und Klaus Schmid.

In seiner Abschiedsrede meinte Edgar Schmid, er habe die ersten fünf Jahre viel lernen müssen: "Ich hatte davor keine Vorstellung von der Vereinsarbeit". Mit einer guten Mannschaft habe er in den 20 Jahren einiges bewegen können, die positiven Effekte würden gegenüber den negativen überwiegen, so ein Fazit. Er habe "einiges an Ausschussmitgliedern und Kassierern verschlissen und ein paar Dirigenten auf dem Gewissen", so Schmid in seiner launig gehaltenen Rede.

Die ersten zehn Jahre sei es gut gegangen, "aber was die letzten zehn Jahre an Verwaltungsarbeit dazu kam, war unglaublich", so der scheidende Vorsitzende. Allein die Eintragung ins Vereinsregister kostete ihn unglaublich viel Nerven, "das war vor zehn Jahren einfacher", so Schmid. Diese "überbordende Bürokratie in Verwaltungen, Firmen und in der Vereinsarbeit" sei nicht produktiv, "man könnte diese Energie wirklich anders nutzen", so Schmids Resümee.

Die Zusammenarbeit mit den Vereinen funktioniere, ein besonderer Dank galt allen, die unterstützt haben und seiner Familie. Ebenso der Ortschaftsverwaltung, allen voran Ortsvorsteher Roland Raible, der immer ein offenes Ohr für die Musiker und alle Vereine habe. Dank zollte Schmid auch seinem Kassierer Rainer Himmelsbach, der einen "Super-Job" gemacht habe. Der scheidende Kassierer erhielt einen Gutschein für einen Aufenthalt im Bildungshaus Obermarchtal, das die Musiker beim letztjährigen Probenwochenende kennen und lieben gelernt haben.

Für Heiterkeit sorgte das Geschenk an Edgar Schmid. Er erhielt vom stellvertretenden Matthias Schiebel und seinem Nachfolger Andreas Gaus als Geschenk ein originelles Erholungswochenende. Schmid habe mal im Spaß gesagt, er wolle einmal im Bier baden. Bei diesem Wellness-Wochenende ist folgerichtig auch ein Bad in dem perlenden Gerstensaft enthalten.