Feuerwehr Weitingen feiert 150-jähriges Jubiläum: Ein kleiner Blick in die Geschichte der Brandbekämpfer
Von Harald Mattenschlager
Eutingen-Weitingen. Beim Jubiläumsfest der Weitinger Feuerwehr am ersten Juniwochenende werden 150 Jahre Weitinger Feuerwehr gefeiert. Doch die Weitinger Feuerwehr hat eine viel längere Geschichte.
Zuerst ein Rückblick auf die jüngste Geschichte. 25 Jahre lang, von 1961 bis 1986, leitete der 2007 verstorbene Ehrenkommandant August Nägele die Weitinger Wehr. In seiner Amtszeit gab es sogar einmal einen Spielmannszug, der eine Zeit lang mit dem Horber Spielmannszug kooperierte.
Zwei herausragende Höhepunkte in Nägeles Amtszeit waren das große Fest zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1965 und die Einweihung des Feuerwehrfahrzeugs LF 8 im Jahr 1973 unter dem damaligen Bürgermeister Norbert Scheurer.
Nach einer Interimszeit, in der der heutige Ortsvorsteher Roland Raible die Abteilung führte, trat Wolfgang Gramer das Amt des Abteilungskommandanten an. Unter seiner Führung konnte das heutige moderne Feuerwehrfahrzeug LF 8/6 im Mai 2001 eingeweiht werden. Viel zu jung starb Gramer völlig überraschend vor wenigen Jahren.
2002 bereits wurde Uwe Fidomski zum Nachfolger von Wolfgang Gramer als Abteilungskommandant gewählt. Er übte dieses Amt bis 2012 aus, als sein Nachfolger wurde der heutige Abteilungskommandant Marco Leins gewählt.
Das Jahr 1865 wird als Gründungsjahr der Weitinger Wehr gefeiert, weil damals die "Feuerordnung mit Rotteneinteilung" erlassen wurde. Doch schon früher hat eine Wehr bestanden, was unter anderem durch die alte Feuerwehrfahne dokumentiert ist, die die Jahreszahl 1727 trägt und mit dem habsburgischen Wappen der damaligen vorderösterreichischen Lande geziert ist.
1812 ist der Kauf einer ersten fahrbaren Spritze dokumentiert, die sogenannte "alte Schuggere". 1954 wurde in Ergänzung zu den Handdruckspritzen eine Motorspritze TSA 6 angeschafft. 1963 folgte das Feuerwehrfahrzeug TSF 8, im Jahre 1973 das LF 8 und 2001 das heutige LF 8/6.
Neben einer bis heute ungeklärten Serie von Brandstiftungen, die den Ort vor rund 30 Jahren in Atem hielten, ragt vor allem das Jahr 1929 heraus, in dem die Wehr zu zahlreichen großen Bränden ausrücken musste. Abgebrannt ist damals unter anderem das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Schweizer in der Eyacher Straße. Der jüngste Sohn Franz konnte durch das unerschrockene Eingreifen des Hauptlehrers Krauß "in höchster Not" gerettet werden. 1984 wurde sein Hof im Zuge der erwähnten Brandserie erneut ein Opfer der Flammen.
Auch die Weitinger Sporthalle brannte mehrfach und konnte nur durch beherztes Eingreifen der Wehr – mehr oder weniger beschädigt – gerettet werden. In den letzten Jahren wurden glücklicherweise nur noch verhältnismäßig kleinere Einsätze im Ort verzeichnet. Der letzte große Einsatz der vergangenen fünf Jahre in Weitingen war der Brand eines Wohnhauses in direkter Nähe des Rathauses.
Eutingen-Weitingen (hm). In zehn Tagen feiert die Feuerwehrabteilung Weitingen ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Zeltfest auf dem großen Hallenparkplatz in Weitingen. Von Freitag, 5. Juni, bis Sonntag, 7. Juni, wird dabei ein abwechslungsreiches Festprogramm geboten.
Freitag, 5. Juni
u "Feieralarm-Party" mit DJ Boa und DJ Mark S.
Samstag, 6. Juni
u Hauptübung der Feuerwehr (Gesamtwehr) Eutingen im Gäu
u Heimwerkervesper im Festzelt
u Abends "Party und Rock" mit der Partyband "Dirndlknacker". Die Cover-Band aus Oberroth im Süden des Landkreises Neu-Ulm spielt "Rockige VolXXsmusik" und "VolXXstümliche Rockmusik" und garantiert Party und Stimmung pur.
Sonntag, 7. Juni
u Frühschoppen
u Vorführungen und Ausstellungen unterschiedlicher Hilfsorganisationen (Feuerwehr, Technisches Hilfswerk THW, Deutsches Rotes Kreuz DRK, Malteser)
u Einweihung des neuen DRK-Fahrzeugs des DRK Ortsvereins Eutingen im Gäu
u Übung der Jugendfeuerwehr
u Unterhaltungsprogramm mit der Band "Gamsbart-Trio"
