Mittelanmeldungen beschäftigen Göttelfinger Ortschaftsrat / Erwerb von Grundstücken im Innerortsbereich erhält höhere Bedeutung

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Der amtierende Ortschaftsrat lief bei einer letzten in dieser Zusammenstellung stattfindenden Sitzung nochmals zur Hochform auf. Am Freitag verabschieden sich das kommunalpolitische Urgestein Anton Raible sowie Rat Thomas Wolf aus dem Gremium und auch Noch-Gemeinderat Egbert Badey wird nicht mehr mit am Tisch sitzen. Irgendwie schien es, als wollten sie deshalb letzte Impulse setzen.

Im Wesentlichen ging es um die Mittelanmeldung für den Haushalt 2015. Ein Punkt, der für Diskussionsstoff sorgte. Die Frage war aber nicht unbedingt, was man auf die Wunschliste schreiben sollte, sondern in welcher Reihenfolge und Gewichtung.

Top-Favorit war und bleibt die Planung und der Bau einer Aussegnungshalle. Bis dahin war man sich einig. Kniffelig wurde es dann, als man daran ging, die Wunschposition "Weiterer Erwerb von Grundstücken im Innerortsbereich" zu priorisieren. Zuerst auf Platz sechs platziert, rutschte dieser Punkt auf Platz zwei, da man der Anregung von Thomas Wolf folgte. Dieser argumentierte, man müsste reagieren können, wenn im Flecken etwas zum Verkauf stehe. "Das Beispiel vorne beim Neubau hat gezeigt, wie viel Mehrwert man für den Ort herausholen kann, wenn man ein zusammenhängendes, kleines Quartier besitzt, das man umnutzen kann". Wolf brachte als weiteres Argument, dass man dabei nicht nur Geld investiert, sondern einen ganzen Batzen zurück erwirtschaften kann.

Auf Platz drei setzten die Räte die Neuplanung und Gestaltung des Rathausplatzes. Die Verbesserung der Straßenbeleuchtung in der Brunnen-, Hochdorfer und Kniebisstraße folgt auf Platz vier.

Sanierung des Kriegerdenkmals neu in der Planung

Neu in der Planung ist die "Sanierung des Kriegerdenkmals" samt der Pflanzgeschichte rund um das Ehrenmal. Dies sollte nach Ansicht von Ortsvorsteherin Diana Wally ebenfalls in Angriff genommen werden.

Bereits im Haushaltsplan 2014 eingestellt ist die "Fachlich Beratung für die Entwicklung des Innerortsbereiches", die aber 2015 fortgeschrieben wird. Die Neuanschaffung von Ortseingangsbegrüßungsschildern wurde als nicht ganz so dringend gesehen und erst auf Platz sieben der Mittelanmeldungen vermerkt.

Ein heißes Thema brachte Joachim Gölz mit an den Ratstisch. In einem "Geheimkonzept", das er noch nicht verriet, möchte er für 700 Euro einen Spielbereich bei der Korntalhalle "hinzaubern".

"Wenn man nur 700 Euro braucht, dann schreib ich das gerne in die Mittelanmeldung", wunderte sich Diana Wally über die bescheidene Summe, mit der Gölz einen Spielbereich realisieren möchte.

"700 Euro sind bei einem Spielplatz ein Nasenwasser – und zudem dürfen aus Sicherheitsgründen keine selbst gebastelten Spielgeräte auf einem öffentlichen Spielplatz aufgestellt werden", gab auch Egbert Badey seine Bedenken bekannt. Diana Wally wusste, dass man für 700 Euro noch nicht mal eine Schaukel bekommt. Horst Niessner bot sich an: "Wenn nur 700 Euro fehlen, dann brauchen wir die nicht in die Mittelanmeldung reinzunehmen – die hole ich persönlich beim Schultes ab".

Diana Wally hatte bereits in Vorgesprächen mit FC-Vorstandssprecher Dietmar Neff diese Spielplatz-Planung angerissen und man kam zu dem Schluss, dass für die Realisierung einer Spielgelegenheit in Sichtweite der Halle sogar Erdbewegungen notwendig werden, erklärte sie. Obwohl außer Gölz alle Ratsmitglieder an der "700 Euro-Theorie" zweifeln, wurde der "Spielbereich Korntalhalle" als vorletzte Position in die Mittelanmeldung aufgenommen. Die Liste schließt mit der Position: "Bau eines Buswartehäuschens in der Brunnenstraße".

Den benötigten Fahrradständer für den Backshop wird man ohne die Hilfe der Gemeindeverwaltung besorgen. "Wir fragen die Raiba, ob wir deren alten Fahrradständer umlackieren dürfen. Vielleicht stellen sie uns dann einen neuen zur Verfügung", so der pfiffig-schwäbische Lösungsansatz.

Joachim Gölz hatte zum Punkt Aussegnungshalle eine bereits fertige Fördervereins-Satzung ausgearbeitet, die er vorstellen wollte. Dafür gab es zwar ein Lob, aber auch die Bitte, dies vorher bekannt zu geben, damit man es in einem separaten Tagesordnungspunkt auf die Liste nehmen kann. Ausgeteilt wurde das Papier vorab und das neue Gremium darf sich nun zeitnah damit beschäftigen.