Noch schnell ein Foto, bevor es mit dem Bollerwagen-Wettkampf losgeht: 22 junge Sportler sind bei der Kinderolympiade in Weitingen angetreten. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder treten bei Dorfolympiade in Weitinger Trendsportarten gegeneinander an / Rund vier Stunden Programm

Von Peter Morlok

Eutingen-Weitingen. Bei vielleicht etwas zu heißem Wettkampfwetter fand in Weitingen unter der Regie von Feuerwehr, Schützenverein und den Gipfelstürmern im Rahmen des Ferienprogramms die alljährliche Dorfolympiade der Kinder ab sechs Jahren statt.

Gleich zu Beginn der diesjährigen Sommerferien standen dabei keine so profanen Übungen wie Weitsprung, Speerwurf, 100-Meter-Sprint oder gar Hochsprung auf dem Programm, sondern Trendsportarten wie beispielsweise die Mannschaftssportart Bollerwagen-Ziehen, bei der je zwei Kinder einen handelsüblichen Bollerwagen, mit ihren Mannschaftskameraden als Besatzung, über die 20 Meter lange Sprintstrecke ziehen mussten. Für eine Strecke brauchten die Schnellsten keine zehn Sekunden, aber spätestens an der Wechselmarke, dort, wo die Karre gedreht und die Plätze an Deichsel und Ladefläche getauscht wurden, ließen einige Mannschaften ordentlich Zeit liegen.

Kräftig gescheppert hat es dann auch beim Büchsenwurf. Vier Würfe pro Teammitglied auf die Büchsenpyramide brachten Punkte. Die Betreuer kamen ins Schwitzen, da sie für das Aufstellen der Büchsen und gleichzeitiges Einsammeln der Tennisbälle, mit denen geworfen wurde, alle Hände voll zu tun hatten. Der berühmt-berüchtigte 40-Meter-Hindernis-Eiersprint, absolviert mit bunt gefärbten, hart gekochten Eiern, wurde zu einem sportlichen Highlight der Wettkämpfe. Mit einem Ei, auf einem Suppenlöffel balancierend, musste die Rennstrecke samt Hindernis so schnell wie möglich absolviert werden. Angefeuert von ihren Mannschaftskameraden gaben die Kids ihr Letztes.

"Gummistiefel-Weitwurf durch die Beine" ist Pflicht

Der olympische Gedanke "dabei sein ist alles" wurde über Bord geworfen, denn nur der Sieg war den Teams wichtig. Keine Weitinger Olympiade, egal ob bei den Jungen oder Alten, kommt ohne den beliebten Gummistiefel-Weitwurf durch die Beine aus. Auch dieses Jahr flogen die roten Gummitreter wieder in hohem Bogen durch die Luft. Dass die modernen Kids-Olympiade-Sieben-Kämpfer auch ordentlich Muckis haben sollten, durften sie beim Tauziehen beweisen. Auf die kräftezehrende Sportart Rasentraktorzehen verzichtete das olympische Dorfkomitee in diesem Jahr, das die Temperaturen solche Kraftanstrengungen irgendwie nicht zuließen.

Alte Kartoffelsäcke gibt es nur noch selten und deshalb ist die unterhaltsame Wettkampfart Sackhüpfen nicht mehr offiziell olympisch, dafür aber für die Zuschauer besonders witzig. Für den Nachwuchsathleten kann es aber bei zu viel Eifer und zu wenig Koordination schon zum einen oder anderen blauen Flecken führen, denn der Sturz im Sack tut ganz schön weh. Wer noch keine Blessuren hatte, konnte sie sich zum Abschluss der Veranstaltung an der Wasserrutsche holen. Es war für die Kids eine Riesengaudi, auf Folien, die von der Feuerwehr mit dem Spritzenwagen ordentlich bewässert und somit rutschfähig gemacht wurden, den Hang hinunter zu gleiten.

Rund vier Stunden intensives Ferienprogramm boten die drei Vereine an, und am Ende des Wettkampfs durften die Eltern und Großeltern viele kleine, abgekämpfte, dafür aber umso glücklichere Olympioniken abholen, die alle stolz mit einer Urkunde nach Hause gingen.