Ob die Simson Suhl nach der Reparatur von Peter Arndt nun wieder läuft? Die Oldtimerfreunde Eutingen hatten darauf keine Antwort. Foto: Feinler

Eutinger Oldtimer- und Luftfahrtfestival hätte ein großer Erfolg werden können. Tödlicher Unfall beendet Spektakel.

Eutingen - Nach dem Unglück des Fallschirmspringers bei den Mobilen Legenden war die Stimmung der rund 12.000 Besucher gedrückt. Das umfangreiche Tagesprogramm wurde beendet und die Gäste verließen das Gelände. Doch eigentlich hätte das dritte Oldtimer- und Luftfahrtfestival ein voller Erfolg werden können.

Während die Tage zuvor noch über das wechselhafte Wetter geklagt wurde, machten die Wolken am Sonntagmorgen der Sonne Platz. So konnten die Eutinger Oldtimerfreunde bereits nach Eröffnung des Geländes schon zahlreiche Schätze in die Parkplätze auf dem Eutinger Fluggelände einweisen. Das Bauwagen-Team, das auf den Parkplätzen die Besucher einwies, hatte vor allem um die Mittagszeit keine ruhige Minute. Trotzdem parkten wieder einige Besucher verbotenerweise entlang der Bundesstraße. Das war ein Grund, weshalb es sich vor allem um die Mittagszeit in diesem Bereich staute. Ein weiterer war die Anreise unzähliger Mopeds, Mofas, Traktoren, Autos, Unimogs und weiteren seltenen Schätzen. Von dem Oldtimerparkplatz aus gelangten sie auf die Aktionsfläche.

Dort spielte die Eutinger Musikkapelle unter der Leitung von Michael Eberhart. Abgelöst wurden sie am Nachmittag von den Dettinger Fleggazoddler mit Dirigent Marc Kiefer. Eine Straße, auf der permanent neue Oldtimer auf das Gelände kamen, trennte diesen Bereich von den zweirädrigen Legenden. Neben Motorrädern, Mopeds und Mofas wurden auch Fahrräder ausgestellt. Der Radsportverein Wendlingen stellte wie in den vergangenen Jahren seine historischen Seltenheiten aus.

An den Ausstellern vorbei, gelangen die Besucherströme zu den Oldtimerfreunden Eutingen. Sie hatten eine kleine Werkstatt aufgebaut, in der sie immer wieder für Spaß sorgten. Der Rohrdorfer Peter Arndt wollte in eine bereits rostige Simson Suhl eine neue Zündkerze einbauen. "Da bricht ja alles auseinander", lachte er und widmete sich lieber wieder dem Mofa-Roulette. "Ich muss verrückt sein", sagte ein Besucher, der bei diesem auf die Zahl fünf gesetzt hatte. Doch die Hercules G3 blieb erneut auf der Zahl drei stehen, worüber sich ein anderer Mitstreiter freute.

Aufmerksamkeit erregte auch das Kunstflugprogramm, das Hans-Peter Müller von der Fluggemeinschaft Eutingen moderierte. Diese bot wieder einige Rundflüge, aber auch spektakuläre Auftritte von den Grass Hoppers. Bernd Brodbeck startete einen waghalsigen Segelkunstflug. "Da wird mir schlecht, nur vom zugucken", bemerkte ein Zuschauer zu den Loopings von Matthias Dolderer von Red-Bull-Air-Race. Es war einer der Höhepunkte an diesem Tag. Unterwegs war auch Pilot Andreas Baumüller. Bereits am Samstagabend hat der Unterjesinger (Kreis Tübingen) seine Sunrise unter großem Interesse zusammengebaut. Flugzeugbauer Wolfgang Dallach hatte bei dem Ultraleichtflugzeug die standardisierten Flugzeuge als Vorbild genommen und so sieht die Sunrise von weitem nicht wie ein typisches Ultraleichtflugzeug aus. Ihr sparsamer Vier-Takt-Motor schnurrte auf und schon ging es in die Lüfte.

Auf dem Boden wurde zudem ein umfangreiches Kinderprogramm mit Eisenbahn, Feuerwehrauto-bespritzen und dem Team von Thomy dem Weltenbummler angeboten. Unweit davon fuhren die Unimog-Freunde durch den um ein Loch verlängerten Parcours, an dessen Kasse sich eine nicht enden wollende Schlange bildete. Der jüngste Fahrer der MSC Falke Wildberg-Sulz, Leo Heller ist zehn Jahre alt, passiert den Parcours mit seinem Motorrad aber wie einer der Großen. Die neu ins Programm aufgenommene Motorrad-Trial-Show füllte die Baustellenabsperrung. Ebenso die Bike-Trial-Show, bei der zweifacher Weltmeister Andi Kromer Hindernisse überwand und viel Applaus erntete.