EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen warnt die EU-Staaten davor, ihre Hände zu früh in den Schoß zu legen.

EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen warnt die EU-Staaten davor, ihre Hände zu früh in den Schoß zu legen: „Die Eurozone ist ohne Zweifel stabiler aufgestellt als vor 12 Monaten. Wir können heute besser mit der Krise umgehen. Die Probleme sind aber nicht überwunden. Die Anpassungsprozesse, die Beseitigung der Struktur- und Wettbewerbsprobleme werden noch Jahre dauern“, sagte Asmussen unserer Zeitung.

„Die Konstruktionsfehler der Währungsunion sind noch nicht beseitigt.“ Er mahnt daher die EU-Staaten: „Ich bin insgesamt vorsichtig optimistisch. Aber der Reformeifer in der Eurozone darf nicht nachlassen.“ Griechenland sieht Asmussen „wieder auf Kurs“. „Manche Ökonomen haben für 2012 den Austritt des Landes vorhergesagt. Dazu ist es nicht gekommen, dazu wird es auch in 2013 nicht kommen.“

Gegenüber Kritikern an der Rettungsstrategie der EZB räumt Asmussen ein: „Wir müssen in der EZB in der Tat aufpassen, dass wir unser Mandat nicht überdehnen. Das ist in Krisenzeiten manchmal erforderlich. Wenn wir uns normalen Zeiten nähern, müssen wir zurück aus diesem Krisenmodus“, sagte Asmussen. Die EZB spiele eine „richtige Rolle“. Asmussen: „Wir haben sie übernommen, weil andere Institutionen nicht handlungsfähig waren.“