Im Bereich "Ziegelhüttenweg" zwischen den Ortsteilen Mariazell und Locherhof weist die Gemeinde eine 2,5 Hektar große Fläche für Gewerbebetriebe aus. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat strebt Gewerbegebiet "Ziegelhüttenweg" mit Discounter an

Eschbronn-Locherhof (lh). Der Gemeinderat hat die dritte Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) 2015 bis 2030 gebilligt. Darin sind die Ausweisung des Gewerbegebiets "Ziegelhüttenweg" und die Anlage des Obst- und Gartenbauvereins enthalten.

In der Sitzung des Gemeinderats erläuterte Ingenieur André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro die durch die einmonatige Offenlage eingegangenen Anregungen und Einwände von Bürgern sowie Trägern öffentlicher Belange. Für die Gemeinde sei es wichtig, eine Gewerbefläche im Bereich "Ziegelhüttenweg" auszuweisen. Von ursprünglich 16 ausgewählten Flächen seien zwei in die engere Auswahl gekommen. Der Rat habe sich dann für "Ziegelhüttenweg" entschieden.

Bürgermeister lehntRP-Vorschlag ab

Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg habe angeregt, die vorgesehene Fläche von 2,5 Hektar um die einbezogene Fläche für einen Discounter von 0,5 Hektar zu verringern und diese an einem städtebaulich integrierten und fußläufig erreichbaren Standort in den Ortslagen von Mariazell oder Locherhof auszuweisen, so Leopold. Dem Vorschlag von Gemeinderat Christoph Meyer-Sander, den Discounter aus dem textlichen Teil zu streichen, erteilte Bürgermeister Franz Moser eine Absage. Die Gemeinde sei vom RP aufgefordert worden, den Flächenbedarf, den sie bis ins Jahr 2030 haben werde, nachzuweisen. Da sei viel Kaffeesatzleserei dabei. Eine Prognose über eine Zeitspanne von 15 Jahren abzugeben, sei ein Wagnis. So eine Entwicklung könne nicht vorhergesehen werden. Das Thema Lebensmittelmarkt betreffe nicht den FNP, sondern den Bebauungsplan. Allerdings halte er es für problematisch, hierfür im Ort eine Fläche von 0,5 Hektar auszuweisen.

Beim Bemühen, einen Discounter anzulocken, habe sich gezeigt, dass das nur dann realisiert werden könne, wenn er von beiden Teilorten akzeptiert werde und er vom Durchgangsverkehr profitiere. Aus diesem Grund werde am bisherigen Standort festgehalten, sagte Moser.

Das Gebiet "Ziegelhüttenweg", so Leopold weiter, sei durch Wohnbebauung und ein Omnibusunternehmen vorbelastet und stelle keine Idylle dar, wie ein Anlieger argumentiere. Mischgebietsnutzung und Gewerbebetrieb nebeneinander funktioniere. Die Ängste der Bürger und Anlieger werde man aber ernst nehmen und beim Aufstellen des Bebauungsplans berücksichtigen. Auch seien Gespräche geplant. Die Ausweisung einer 2690 Quadratmeter großen Grünfläche als Dauerkleingärten für eine Lehr- und Versuchsanlage des Obst- und Gartenbauvereins sowie formelle Anpassungen in den Bereichen "Lachenäcker" und "Mühlweg" wurden ebenfalls in den FNP aufgenommen.

Der Empfehlungsbeschluss muss jetzt durch den Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft bestätigt werden, dann erlangt er Rechtskraft.