Gemeinde möchte baldmöglichst ins schnelle Internet einsteigen / Funklösung kann Glasfaser nicht ersetzen

Von Lothar Herzog Eschbronn-Locherhof. Mit der Initiierung einer Projektplanung will die Gemeinde Eschbronn für private Haushalte und Gewerbebetriebe schnelles Internet ermöglichen.Für dieses Vorhaben stellt die Kommune noch in diesem Jahr einen Antrag auf Förderung aus dem Breitband-Förderprogramm des Landes. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Das auf die Tagesordnung gesetzte Thema "Erreichung und Sicherstellung einer zukünftigen leistungsfähigen Breitbandversorgung" verfolgten einige Sitzungsbesucher mit großem Interesse. Wie Bürgermeister Walter Ziegler verriet, habe eine in diesem Sommer in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Fachprojekts "Belib", Professor Fritz Steimer von der Hochschule Furtwangen, erfolgte Umfrage zur DSL-Versorgung im Ort eine deutliche Unterversorgung in privaten Haushalten und beim Gewerbe ergeben. Außerdem sei Kontakt mit den Versorgern wie Deutsche Telekom, Kabel-BW, Arcor-Vodafone und Telefónica-O2 aufgenommen worden. Alle hätten schriftlich mitgeteilt, zumindest in den nächsten drei Jahren keine ausreichende DSL-Versorgung mit Glasfaserkabel in der Gemeinde Eschbronn zu planen.

Arcor-Vodafone und demnächst auch die Telekom böten alternativ eine Funklösung an.

Allerdings könne der am Ortsrand von Locherhof stehende Funkmast für Mariazell keinen ausreichenden Versorgungsgrad und auch keine Versorgungsstabilität bieten, räumte Ziegler ein. Eine zufriedenstellende Lösung könne es deshalb nur durch die Verlegung von Glasfaserkabel geben, das über den Hauptverteiler in Dunningen erschlossen werden könne. Dies entspräche auch dem im Rahmen des "Belib"-Projekts erstellten Vorschlag für die Gemeinde. Im Haushaltsplan 2012 seien keine Mittel für die Breitbandversorgung eingestellt. Sollte die Gemeinde mit dem Förderantrag Erfolg haben, müsste ein Nachtragshaushalt erstellt werden, so Ziegler.

Gemeinderat Manfred Schmieder drängte, die Gemeinde müsse schnellstens in die Förderung kommen. Wenn die so genannten "weißen Flecken" immer mehr verschwänden müsse damit gerechnet werden, dass dieses Landesprogramm bald auslaufe. Von einer Funklösung riet Schmieder dringend ab, weil diese nicht wirklich wettbewerbsfähig sei. Auf Anfrage aus der Ratsmitte konnte der Bürgermeister keine Baukosten für die Verlegung von Glasfaserkabel nennen, sprach aber von einer möglichen Deckungslücke von 60 000 bis 70 000 Euro. Genaueres werde die Ausschreibung ergeben, mit deren Ergebnis er bis spätestens Frühjahr 2012 rechne, so Ziegler, der von einer Landesförderung in Höhe von etwa 70 Prozent ausgeht.