Alois Haber­stroh (links) und Thomas Winter von den Geistersteinhexen platzieren das Schild am Geisterstein, das bislang noch fehlte. Foto: Schwarzwälder-Bote

Offizielle Einweihung: Geistersteinhexen und Hecke-Pfiefer verhelfen Locherhofs Mitte zu neuem Glanz

Von Lothar Herzog Eschbronn-Locherhof. Jugend aufgepasst: Auch die ältere Generation wünscht sich einen Latschariplatz. Der neu gestaltete Dorfplatz in Locherhof soll ein solcher für Alt, aber auch Jung werden.In einer beispielhaften ehrenamtlichen Gemeinschaftsaktion haben die Narrenvereine Geistersteinhexen und Hecke-Pfiefer aus Locherhof im vergangenen August dem Dorfplatz in Locherhofs Mitte zu neuem Glanz verholfen. Während die Hexen den Bewuchs am Teufenbach zurückschnitten, die gepflasterte Fläche reinigten, mit ihrem Symbol, den Geisterstein schmückten und mit einer Sitzbank umrahmten, setzte die Narrengilde einen neuen Brunnentrog samt Wasserleitung. Die Materialkosten finanzierten sie zur Hälfte aus eigener Tasche.

Am Sonntag wurde das Vorzeigeprojekt vor befreundeten Zünften aus Mariazell, Weiler und Schönbronn sowie vielen Besuchern offiziell seiner Bestimmung übergeben. Geistersteinhexen-Chef Frank Engesser dankte den vielen freiwilligen Helfern und örtlichen Firmen, die zur Neugestaltung der Dorfmitte beigetragen hatten. Es sei alles sehr unbürokratisch über die Bühne gegangen, von Bürgermeister Franz Moser und dessen Vorgänger Walter E. Ziegler habe es breite Unterstützung gegeben. Der neu gestaltete Dorfplatz könne sich sehen lassen und lade zum Verweilen ein, bilanzierte Engesser.

Wie Bürgermeister Moser erklärte, sei jüngst bei der Ideenbörse zum Thema Gesundheitsversorgung aus der Bevölkerung der Wunsch nach einem Treffpunkt in der Dorfmitte geäußert worden. Dies könne er gut nachvollziehen, nachdem solche, etwa Dorfläden, in der Vergangenheit nach und nach verschwunden seien.

Aus Treffen von Jugendlichen sei der Latschariplatz entstanden. Nun gehe es darum, auch einen Platz zu haben, wo Menschen sich begegnen und austauschen können.

Die Herstellung sei das eine, Unterhalt und Pflege das andere. Das Thema sei heiß gekocht und heiß gegessen worden, weshalb man sich zwangsläufig den Mund verbrannt habe. Dennoch sei es gelungen, die beiden Narrenvereine hierfür zu gewinnen. Die Bereitschaft und das Engagement könnten nicht genug gelobt werden, meint Moser. Mit Sachlichkeit und gutem Miteinander sei eine gute Lösung gefunden worden, nachdem die Wasserzufuhr für den Brunnen zunächst Probleme bereitet habe. Aber wo ein Wille sei, sei bekanntlich auch ein Weg. Die Hecke-Pfiefer hätten Willen gezeigt und in ihrem Bemühen nicht nachgelassen, hob der Schultes hervor.

Altbürgermeister Siegfried Kammerer warf einen Blick zurück. An dieser Stelle habe einmal das Milchhäusle gestanden, das dem ehemaligen Gasthaus Krone Parkplätze zur Verfügung stellte. Der Platz sei damals mit Sandsteinplatten verlegt gewesen, die nicht ewig hielten. Die Umgestaltung sei bestens gelungen, daraus könne ein Latschariplatz und Treffpunkt für Jung und Alt werden, war sich Kammerer sicher.

Nach der Schildsetzung am Geisterstein wurde in der Turnhalle Locherhof das freudige Ereignis noch lange gefeiert, der Musikverein spielte zur Unterhaltung.