Viele Gemeindemitglieder nutzten die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Markus Steinhilber. Fotos: Fleig Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschied: Pfarrer Markus Steinhilber verlässt nach acht Jahren die evangelische Kirchengemeinde Locherhof

Ein Abschied mit Aussagekraft: Zur Verabschiedung von Pfarrer Markus Steinhilber, dem das Zusammenwachsen der evangelischen Kirchengemeinde ein wichtiges Anliegen war, versammelten sich viele in der Locherhofer Christuskirche.

Eschbronn-Locherhof. Dem feierlichen Anlass entsprechend gestalteten die Kirchenband und der Kirchenchor den Festgottesdienst musikalisch mit. Im Anschluss richteten einige Festredner Grußworte an Markus Steinhilber. Ulrich Vallon, Dekan des Kirchenbezirks Sulz, hob Steinhilbers Wirken in der Gemeinde und im Bezirk hervor.

Auf beiden Ebenen habe er in den vergangenen acht Jahren vieles bewegt. Steinhilber habe stets betont, dass er sich selbst, wie auch die Ansichten der Gemeinde gern in den Kirchenbezirk eingebracht habe. Als kritisch reflektierender Mensch, so Vallon, habe Steinhilber den gegenseitigen Gedankenaustausch angeregt: "Es hat dem theologischen Diskurs gutgetan." Dabei habe er anderen stets Respekt und Verständnis entgegengebracht: "Sie sind ein Pfarrer, der für den Glauben wirbt. Der auch an die Stellen geht, wo sich der Glaube auf dünnem Eis befindet."

Zudem habe der Pfarrer dafür geworben, dass man sich in verschiedenen Orten als eine gemeinsame Kirchengemeinde verstehe.

Stellvertretend für die Vertreter aller politischen Gemeinden, über die sich die Kirchengemeinde erstreckt, richtete der Eschbronner Bürgermeister Franz Moser persönliche Abschiedsworte an Steinhilber. Moser lobte dessen Aktualitätsbezug und die Art, wie er gesellschaftliche und kommunalpolitische Strömungen aufgenommen habe. Steinhilber habe ein "großes Maß an Offenheit" gepflegt und sei auf alle Menschen zugegangen, ganz gleich wie nah oder fern sie der Kirche standen. Er bedauerte Steinhilbers Weggang als "Verlust für die Gemeinde."

Die Vertreter der katholischen Nachbargemeinden Dunningen sowie Hardt, Mariazell und Sulgen hoben Steinhilbers Einsatz für die gelebte Ökumene hervor. Dem schloss sich auch der Vertreter der evangelischen Allianz in Schramberg an.

Mit Engagement auf Jugend zugegangen

Gudrun Dreher vom Kirchengemeinderat fasste Steinhilbers Wirken nicht nur in Worte, sondern auch in Zahlen. In den acht Jahren, so Dreher, habe er knapp 100 Taufen, 18 Trauungen und 92 Beerdigungen durchgeführt. "In der Zeit deines Wirkens hast du viel bewirkt und Impulse gesetzt." Der persönliche Kontakt nicht nur zu den Gemeindemitgliedern sei ihm dabei sehr wichtig gewesen. Dies ging auch aus den Grußworten des CVJM-Vorsitzenden Benjamin Beißwanger hervor. Dieser fand es "sehr beeindruckend", mit wie viel Liebe und Engagement Steinhilber überlegt habe, wie man auf die jungen Leute zugehen könne.

Rührend verabschiedeten sich die Teilnehmer der Kinderkirche mit persönlichen Abschiedsworten und einem Lied von den drei Steinhilber-Kindern. Schließlich würdigte der Schramberger Stadtpfarrer Michael Jonas das Wirken von Markus Steinhilber in besonderer Weise. Ihm sei selten ein Kollege begegnet, der eine klare theologische Position mit einer solch vorausschauenden und strategischen Denkweise, mit organisatorischer Verlässlichkeit verknüpfe. So setze er "wertvolle Impulse, die hier bleiben werden."

Abschließend ergriff Steinhilber selbst das Wort: "Die Kirchengemeinde wird in unserem Herzen bleiben und es wird uns ein Anliegen bleiben, dass es eine aktive und lebendige Gemeinde gibt."