Der Vorsitzende Joachim Schaumann (Mitte) hat mit Jochen Jauch (von links), Rüdiger Neumaier, Elmar Zehnder, Harry Hurtz, Heiko Auber und Gerold Neumaier für Hauptverein und Bläserjugend ein bewährtes Team an seiner Seite. Aber er behält auch den notwendigen Generationswechsel im Auge. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzerte geraten etwas zu lang / Auftritt des Philharmonic Brass Ensemble zweifellos der Jahreshöhepunkt

Von Lothar Herzog

Eschbronn-Mariazell. Mit dem Berlin Philharmonic Brass Ensemble bot der Musikverein Mariazell Freunden der Blasmusik einen Hörgenuss der Extraklasse. Aber auch das eigene Konzert setzte Maßstäbe.

In der Hauptversammlung des Musikvereins Mariazell im Sportheim Waldeck wirkte das Gastspiel der Berliner Philharmoniker vor knapp einem Jahr in der voll besetzten Mühlbachhalle nicht nur im Bericht von Schriftführerin Isabelle Schaumann nach. Bürgermeister Franz Moser adelte den Musikverein mit dem Prädikat "Weltklasse" für Organisation und Ambiente.

Das für ihn einmalige und außergewöhnliche Konzert sei beste Werbung für Eschbronn gewesen, hob Moser hervor. Einschließlich des eigenen Weihnachtskonzerts und als Konzertpartner in Weilersbach und Hochmössingen traten die Mariazeller Musiker 17 Mal öffentlich auf und trafen sich zu 43 Proben.

Dirigent Armin Kaltenbach lobte die problemlose Integration von drei Neuzugängen, mit denen langfristig die Qualität der Musik gesteigert werden könne. Für dieses Trio müsse alsbald ein D2-Lehrgang ein Thema sein. Er wüsste hierfür aber noch weitere Kandidaten. Sicherlich würde dem Verein auch mal wieder ein goldenes Leistungsabzeichen gut stehen, forderte der Dirigent zur Fortbildung auf.

Die Auswahl der Stücke beim Weihnachtskonzert sei aus seiner Sicht bestens gelungen. Lediglich die Konzertdauer sei "sensationell" lang gewesen. Obwohl man daran arbeite, gehe es irgendwie immer in die falsche Richtung. Ein großes Kompliment gebühre deshalb dem Publikum, das bis zum Schluss geblieben sei, so Kaltenbach.

Je näher das Konzert gerückt sei, desto besser sei der Probenbesuch gewesen. Da habe ihm die Arbeit richtig Spaß bereitet. Im Schnitt betrachtet hätten jedoch bis zu neun Musiker in jeder Probe gefehlt. Da sei sicherlich noch Verbesserungspotenzial drin.

Bei der Besetzung müsse der Schwerpunkt des Ausbaus in das Saxophon-Register gelegt werden. Für das laufende Jahr hoffe er auf die Umsetzung der schon lange geplanten Anschaffung zweier Pauken. Auch Ideen für das Weihnachtskonzert 2015 könnten gesammelt werden. Nach mehreren Probenwochenenden in der Mühlbachhalle wünsche er sich mal wieder eines auswärts. So ein gemeinsamer Abend generiere viele interessante Impulse für die Orchestergemeinschaft, bekräftigte der Dirigent.

Bei den Neuwahlen wurde der Vorsitzende Joachim Schaumann für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Nachdem er bisher schon 14 Jahre den Verein führe, sei es nun bald an der Zeit, dass Jüngere ran müssten, blickte Schaumann voraus. Ob er 2017 nochmals zur Verfügung steht, ließ er offen.

Des Weiteren wurden Kassierer Jochen Jauch, Ressortleiter Inventar Rüdiger Neumaier, Jugendleiter und Vertreter der Bläserjugend Elmar Zehnder, Vorsitzender Bläserjugend Gerold Neumaier, Kassierer Bläserjugend Heiko Auber und die Kassenprüfer Stefan Flaig und Martin Auber wiedergewählt.

Die Mitgliederstatistik brachte Interessantes zutage. So liegt der Anteil der 24- bis 39-Jährigen, dem sogenannten "Mittelalter", bei nur 19 Prozent. Dies sind ausschließlich Frauen. Der Altersdurchschnitt bei den Männern beträgt 39,3 Jahre, der bei den Frauen 25,87 Jahre. Zehn der 42 Musiker des Hauptorchesters kommen von auswärts.

Während die Männer auf eine durchschnittliche aktive Spielzeit von 23,48 Jahre kommen, bringen es die Frauen nur auf 14,07 Jahre. Am längsten dabei ist Klarinettist Manfred Graf, seit 54 Jahren. Zu 79 fördernden Mitgliedern gesellen sich noch 18 Ehrenmitglieder, davon sind zehn Personen noch aktiv.