Dann lieber die Brücke neu bauen, das kommt günstiger. Eine Sanierung wäre teurer. Foto: Herzog

Statt teurer Sanierung neuer Übergang. Beschilderungen sind vielen Auto- und Lkw-Fahrern egal.

Eschbronn-Mariazell - Derzeit arbeitet die Firma Schleith aus Achern mit Hochdruck an der Brückensanierung über den Eschbach in Mariazell. Kompliziert bleibt dagegen die Ausschilderung der Umleitungsstrecken.

Nach Auskunft von Joachim Hilser vom Straßenbauamt des Landratsamts Rottweil werden alle Bauwerke in einer bundesweiten Datenbank geführt. Im Rhythmus von drei Jahren werden sie auf ihren Zustand überprüft, alle sechs Jahre in Form einer Hauptuntersuchung. Die festgestellten Mängel werden in einem Prüfbericht erfasst und das jeweilige Bauwerk mit einer Note bewertet.

Derzeit sei das Straßenbauamt daran, Objekte mit schlechten Bewertungen zu sanieren. So aufwendig wie die Eschbachbrücke in Mariazell sei die Reparatur jedoch nicht immer, versichert Hilser. Der komplette Straßenbelagsaufbau sei schadhaft, auch am Unterbau der Brücke und den Auflagern habe es größere Betonabplatzungen gegeben. Eine Sanierung wäre nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Lediglich die Widerlager seien noch in Ordnung und blieben bestehen. Wenn alle schadhaften Teile entfernt seien, werde vor Ort eine neue Brücke geschalt und in Stahlbeton hergestellt. Beton und Abdichtungen müssten zwischendurch aushärten, bevor die weitere Arbeit fortgesetzt werden könne, weshalb die Fertigstellung auch bis Anfang November dauere, erläutert der Bauleiter.

Kosten wird die Baumaßnahme rund 340.000 Euro. Die Gemeinde muss sich nicht finanziell daran beteiligen.

Ein Problem wird die Umleitungsbeschilderung bleiben. Große Hoffnungen, dass da nachgebessert wird, macht Hilser jedoch nicht. Es sei richtig, dass in Mariazell an der großen Kreuzung beim Rathaus nur ein Umleitungsschild mit der Aufschrift Locherhof stehe und in umgekehrter Richtung (von Locherhof kommend) Hardt/Königsfeld. "In Sulgen an der Kreuzung Hardt/Mariazell wird darauf hingewiesen, dass die Ortsdurchfahrt Mariazell gesperrt ist." Den gleichen Hinweis gebe es in Dunningen. "Wenn dies die Verkehrsteilnehmer ignorieren und aufgrund ihrer Ortskenntnisse andere Wege benutzen, um beispielsweise nach Königsfeld und Villingen zu fahren, können wir da nichts machen", sagt Hilser. Er räumt ein: "So kompliziert wie diesmal war es mit der Umleitung noch nie. Wir haben auch schon mit der Polizei darüber diskutiert. "Wir hatten aber auch noch nie so viele Baustellen gleichzeitig in näherer Umgebung." Er hofft, dass sich das Ganze allmählich normalisiert.

Wie gleichgültig manchen Auto- und Lastwagenfahrern die Beschilderung wirklich ist, zeigen in Mariazell als Einbahnstraßen ausgeschilderte Wege. Da wird trotzdem in die verbotene Richtung gefahren.