Schlüsselübergabe: Zeremonie bringt manche Anekdote ans Licht / Am Ende gibt Franz Moser auf
Von Christoph Ziechaus
In die Mühlbachhalle in Mariazell waren viele gekommen, "um zu sehen, wie der Schultes muss gehen", kündigte Zunftmeister Michael Koch die traditionelle Schlüsselübergabe an.
Eschbronn-Mariazell. Die Heuliecher wollten es bis Aschermittwoch besser machen, im Dorf all die wichtigen Sachen. Im Kindergarten seien Löcher im Dach, "die Heizung fällt aus, da bleiben unsere Kinder besser Zuhaus".
Den Schultes wollte man befragen, aber der wollte andere Sachen sagen, begrüßte erstmal Zünfte und Hexen und ließ die Gäste aus Frankreich hochleben.
"Weil das Auto der Umwelt so sehr schad’, setzt der Verkehrsminister aufs Rad", verkündete Franz Moser. "Mit dem Cargo-Rad wär der Schwerverkehr bald halbiert, wenn mer den Umstieg konsequent probiert." Auch die Landwirte im Dorf hätten sicher ihren Spaß "mit dem Cargo-Rad samt Blodderfass."
Zur der Versammlung der Jagdgenossen fast zum richtigen Zeitpunkt
Eilig hatte es auch der Gottfried Rapp: "Mit seinem Traktor lässt er’s kracha, sammelt des Heu ei mit 50 Sache." Er will zur Versammlung "von dr Jagdgenossa, damit in Eschbronn au künftig mancher Bock wird gschossa. Rennet d’ Rothausstega nuff und schnaufed schwer, aber der Sitzungssaal isch leer." Er sei nicht zu früh dran, sagt ihm der Schultes, "Ort und Stund sind richtig, keine Frag’, des Problem isch eher dr Tag."
Im Fernsehen hatte nicht nur Franz Moser die Heuliecher bei einem Ausflug gesehen und besonders Büttel Manne gehört. Der ergriff "das Wort bedeutungsschwer und gibt es alsdann nimmer her, denn der Kerle schwätzt für vier."
Auch wollte der Schultes den Schlüssel nicht hergeben, weil der beim letzten Mal vor einem Jahr am Ende nicht mehr zu finden war.
Doch Michael Koch sagte "heut und hier, Schultes gib den Schlüssel mir." Das überzeugte den Schultes und er gab den Schlüssel freiwillig ab.