Das Schulgebäude in Mariazell wird alleiniger Standort der Grundschule Eschbronn. Dies beschloss der Gemeinderat. Foto: Herzog

Gemeinderat Eschbronn stimmt Zusammenlegung der Grundschule zu. Einrichtung soll zur Ganztagesschule weiterentwickelt werden.    

Eschbronn-Locherhof - Schulbehörden, Elternbeirat, Schulleitung und Gemeinderat sind sich einig: Die Grundschule Eschbronn wird am Standort in Mariazell konzentriert und zur Ganztagesschule weiterentwickelt.

Nachdem die organisatorische Zusammenlegung der Grundschulen Locherhof und Mariazell zur Grundschule Eschbronn im Januar 2012 vollzogen wurde, erfolgte als nächster Schritt die räumliche Konzentrierung auf einen Standort. Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser empfahlen Verwaltung und Schulleitung die Zusammenlegung am Standort Mariazell, weil das Raumangebot dieses Schulgebäudes in hohem Maß den Anforderungen entspreche. Da fehle lediglich ein Raumbedarf von rund 70 Quadratmetern für einen Mehrzweckraum und ein Elternsprechzimmer.

Auch sei die Schule in Mariazell in den vergangenen Jahren umfangreich energetisch saniert worden. Andererseits sei für das Schulgebäude in Locherhof eine Förderung für eine bauliche Erweiterung kaum möglich, könne aber aufgrund der Eingeschossigkeit und Raumeinteilung leichter für andere Zwecke genutzt werden, erläuterte der Bürgermeister.

Die Grundschule Eschbronn habe in den vergangenen Jahren auf angemeldeten Bedarf reagiert und zusätzliche Betreuungsangebote geschaffen. Für die Einführung einer Ganztagesbetreuung, deren Ausbau die Landesregierung anstrebe und bezuschusse, müssten weitere Räume wie Kantine, Verteilerküche und Ruhe- und Projektraum in einem Erweiterungsbau mit rund 200 Quadratmetern eingerichtet werden. Selbst wenn der Bedarf an Ganztagesbetreuung erst in ein paar Jahren vorhanden sei, sollte aus seiner Sicht und der der Schulleitung eine zusammenhängende Planung mit der Zusammenlegung des Standorts angestrebt werden. Beides sei jedoch nur umsetzbar, wenn die Kommune hierfür erhebliche Zuschüsse vom Land erhalte.

Förderungen seien möglich aus dem Programm zur Schulhausbauförderung und aus dem Ausgleichsstock. Die Anträge müssten bis spätestens zum Jahresende gestellt sein. Der jährliche finanzielle Aufwand einer Ganztagesschule werde für die Gemeinde bei rund 30.000 Euro liegen. "Ich bin froh und dankbar, dass bei diesem Thema die Kirchturmpolitik ausgeräumt wird und die Bevölkerung offen dafür ist.

In der Bürgerversammlung habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Beibehaltung beider Schulstandorte viele Nachteile mit sich bringt. Es sind bisher keine ablehnenden Stellungnahmen bekannt geworden. Das werte ich als gutes Zeichen", bekräftigte Moser. Obwohl auch in Eschbronn die Schülerzahlen wie andernorts rückläufig sind, sieht der Rathauschef den Bestand der Grundschule Eschbronn als nicht gefährdet an. Auch in absehbarer Zukunft sei es möglich, in jeder Klassenstufe eine Klasse zu bilden. Selbst wenn die derzeitige Untergrenze von 16 Schülern unterschritten werde, seien jahrgangsübergreifende Klassen möglich.

Zudem besuchten regelmäßig Schüler aus Schönbronn und inzwischen vereinzelt auch aus Weiler die Schule in Eschbronn, freute sich Moser.

Der Beschluss des Gemeinderats für die Zusammenlegung an den Standort Mariazell und der Erstellung eines Raumkonzepts für die Weiterentwicklung zur Ganztagesschule fiel einstimmig.

Ratsmitglied Jochen Auber legte allerdings großen Wert darauf, dass der Gemeinderat diese Entscheidung nicht auf Drängen der Schulbehörden getroffen, sondern von sich aus angestoßen habe.