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Breitband: Eschbronn will die Versorgung bis ins Gebäude vorantreiben / Umfrage bestätigt Bedarf

Die Gemeinde Eschbronn strebt bei der Breitbandversorgung "Glasfaser bis ins Gebäude" an. Dazu hat sie mehrere Förderanträge gestellt und eine Bedarfsumfrage gestartet.

Eschbronn-Locherhof (lh). Wie Bürgermeister Franz Moser in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erinnerte, habe die Kommune bereits in den Jahren 2013 und 2014 durch ihr Engagement mit der Deutschen Telekom die Breitbandversorgung im Ort auf einen Stand gebracht, der deutlich besser gewesen sei, als in anderen Gemeinden des Landkreises Rottweil. Derzeit ziehe der Landkreis mit seinem Projekt nach.

Da ein weiterer Ausbau von Seiten des Kreises nicht vorgesehen sei, wolle die Gemeinde erneut selbst aktiv werden. Mit dem im Vorjahr gestarteten Projekt "Gas und Glas" plane man mit dem Energieversorger EGT Triberg den nächsten Schritt, um eine Glasfaserverbindung von den Verteilerkästen bis in die Häuser zu realisieren.

Für Ausbaumaßnahmen in Mariazell sei 2015 ein Förderantrag beim Land gestellt worden. Ebenso habe die Kommune im Oktober vorigen Jahres einen Zuschussantrag für Beratungsleistungen aus dem Bundesförderprogramm gestellt, um für noch nicht erschlossene Bereiche eine Planung und eine Ausbaustrategie zu entwickeln. Er gehe davon aus, dass er am heutigen Freitagabend von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CDU) bei dessen Besuch in Rottweil den Bewilligungsbescheid erhalte und rechne mit einer Förderung von 100 Prozent.

Zudem beabsichtige die Gemeinde, einen Förderantrag für Mittel für den Glasfaserausbau noch nicht erschlossener Bereiche aus dem Bundesprogramm zu stellen. Dies soll im sogenannten Deckungslückenmodell geschehen, wofür ein Telekommunikationsunternehmen gebraucht werde. Dazu habe die Gemeinde eine Markterkundung erstellt und ein Interessensbekundungsverfahren eingeleitet, das jetzt ende.

Das Verfahren sei sehr aufwendig, da jedes einzelne Gebäude auf deren Breitbandversorgung geprüft werden müsse. Hierfür habe die Gemeinde einen externen Berater und einen Anwalt zur Hilfe genommen.

Auf die Frage von Gemeinderat Erwin Ebert, was passiere, wenn sich kein Anbieter melde, sagte der Bürgermeister salopp: "Dann haben wir Pech gehabt. Ich gehe jedoch davon aus, dass Angebote eingehen. Es würde mich sehr wundern, wenn dies nicht so wäre."

Wie Moser weiter erläuterte, sei parallel in einer Umfrage der Bedarf bei der Breitbandversorgung sowohl von Privathaushalten als auch bei Gewerbetreibenden abgefragt worden. Das Ergebnis sei nicht überraschend. Cloud-Computing sei in Eschbronn beileibe nichts Neues, auch die Kommune nutze dieses Angebot im Rathaus.

Während 94 Prozent der Haushalte Bandbreiten von 25 bis 50 Megabit pro Sekunde bräuchten, seien es bei den Unternehmen rund 85 Prozent. Am häufigsten werde der Grund für Cloud-Computing, schnellerer Up- und Download größerer Dateien, Musik, Filme und Austausch großer Datenmengen angegeben, schilderte der Bürgermeister.