Im Oktober 2013 drückt Eschbronns Bürgermeister Franz Moser (links) auf den roten Knopf des DSLAM-Verteilerkastens im "Jägerhäusle" in Mariazell für schnelles Internet. Von hier aus sollen jetzt bei Straßenbaumaßnahmen Leerrohre verlegt werden, um später Glasfasern Richtung Ortsmitte und Hardter Straße einspeisen zu können. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat stimmt für Ausbau des Internets im Zuge der Bauarbeiten der EGT

Von Lothar Herzog

Eschbronn-Mariazell. Schnell, schneller, Glasfaser, am besten in jedes Haus. So stellen sich Internet-Experten die Breitband-Technik der Zukunft vor. Auch Eschbronn will an dieser Vision dranbleiben.

Die Gemeinde hat nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser in den vergangenen Jahren erheblich in den Ausbau der Breitbandversorgung investiert. In beiden Ortsteilen konnte eine erhebliche Verbesserung erzielt werden.

Laut Netzbetreiber Telekom ist die vorhandene Technik für Vectoring geeignet. Das heißt, es bestehen Möglichkeiten für einen weiteren Netzausbau. So zum Beispiel vom DSLAM-Verteilerkasten im Bereich "Jägerhäusle" in Mariazell zur Ortsmitte und in die Weilerner und Hardter Straße. Wie Moser weiter erläuterte, strebe der Landkreis Rottweil eine flächendeckende Breitbandversorgung an. Hierbei soll der Erhalt der Zukunftsfähigkeit des Netzes auf einen eventuell späteren FTTH-Ausbau (Fibre to the home/Glasfaser in jedes Haus) berücksichtigt werden. Hierfür gebe es drei Möglichkeiten. Der Kreistag habe in seiner Sitzung beschlossen, die Verbesserung des Breitbandausbaues durch einen privaten Ausbauträger und mit Hilfe einer Investitionsbeihilfe anzugehen. Letztere sowie Beratungskosten trage der Landkreis, Möglichkeiten der Förderung durch Bund und Land müssten noch geprüft werden.

Für die beteiligten Kommunen entstünden zunächst keine Kosten. Allerdings sei zu befürchten, dass die Kreisumlage dann steigen werde, wodurch die Gemeinde dann indirekt trotzdem zahle, räumte der Bürgermeister ein. Auf Anfrage von Ratsmitglied Erwin Ebert konnte Moser keine Angaben dazu machen, um wieviel die Kreisumlage steigen wird.

Bei den vor kurzem begonnenen und noch anstehenden Tiefbauarbeiten biete es sich zwingend an, Leerrohre für eine spätere Einspeisung von Glasfaser zu verlegen. Dies betreffe die Locherhofer Straße, je ein Teilstück der Hauptstraße und der Lange Gasse, Moosgasse und Hardter Straße. Die Verlegung könne mit der Erschließung des Gasnetzes der EGT Triberg einhergehen, stellte Moser in Aussicht. Ideal wäre es, wenn Hausbesitzer, die sich für einen Gasanschluss entschieden hätten, auf ihrem Grundstück ebenfalls ein Leerrohr verlegen ließen. Die Gemeinde plane deshalb mit der EGT das Modell "Gas und Glas". Gegenüber anderen Kommunen sei Eschbronn beim Gasnetz im Hintertreffen. Aber gerade dadurch eröffneten sich jetzt neue Chancen. Auch wenn der finanzielle Aufwand noch nicht feststehe, "so günstig kommen wir in diesem Bereich nicht mehr dazu, Leerrohre für Glasfaser zu verlegen", warb Moser für das Modell mit der EGT.

Einstimmig befürwortete der Rat die vorgeschlagene Leerrohrverlegung in den genannten Straßen und Straßenabschnitten. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, die Kostenbeteiligung an den Tiefbaumaßnahmen auszuhandeln, überplanmäßige Mittel zu bewilligen und die Grundstückseigentümer über das Modell "Gas und Glas" zu informieren.