Familien mit Kindern, die in diesem Jahr einen Bauplatz im Wohnbaugebiet Sternendachsbühl kaufen und dort zwei Jahre im neuen Haus wohnen, erhalten von der Gemeinde einen kleinen finanziellen Zuschuss. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Eschbronn will Kauf von Bauplätzen im Sternendachsbühl bezuschussen / In anderen Gemeinden längst Usus

Von Lothar Herzog Eschbronn-Mariazell. Ab welchem Förderbetrag wird ein Anreiz für Familien mit Kindern geschaffen, im "Sternendachsbühl" ein Grundstück zu kaufen, zu bauen und einzuziehen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat Eschbronn am Dienstag ziemlich ausführlich.Nachdem das Ratsgremium in seiner ersten Jahressitzung im Januar beschlossen hatte, zügig einen zweiten Bauabschnitt mit insgesamt zwölf Bauplätzen im Wohnbaugebiet "Sternendachsbühl" im Ortsteil Locherhof zu erschließen, wurde durch eine Neukalkulation der Kaufpreis für 2014 auf 89 Euro pro voll erschlossenem Quadratmeter festgesetzt. Im nächsten Jahr soll der Preis dann moderat auf 90 Euro steigen.

Wie Bürgermeister Franz Moser informierte, sei vom Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung angeregt worden, Bauplatzkäufern mit Kindern eine Familienförderung zu gewähren, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Die Verwaltung habe sich damit beschäftigt und schlage deshalb vor, Familien mit einem Kind 1000 Euro und solchen mit zwei und mehr Kindern 1500 Euro zuzuschießen.

In den Genuss kommen Familien mit Kindern bis 18 Jahren, die im selben Haushalt wie der Bauherr leben. Dies gelte auch für Kinder, die innerhalb eines Jahres ab Kaufdatum des Bauplatzes zur Welt kämen, so Moser. Die Förderung werde jedoch nur gewährt, wenn der Grundstücksbesitzer das neue Haus selbst beziehe und mindestens zwei Jahre darin wohne. Werde die Immobilie innerhalb zwei Jahren weiterverkauft, müsse die Prämie an die Gemeinde zurückbezahlt werden.

In anderen Kommunen seien die Zuschüsse wesentlich höher, allerdings seien deren Bauplätze auch deutlich teurer. Die Förderhöhe müsse deshalb in der Relation gesehen werden, erklärte der Bürgermeister.

Gemeinderat Johannes Dold vertrat die Ansicht, im Sinne der Gleichbehandlung sollten auch solche Familien, die an anderer Stelle einen Bauplatz in Eschbronn erwerben und bauen, gefördert werden. Moser räumte ein, ihm in dieser Hinsicht Recht geben zu müssen. Aber dies lasse die Gemeindekasse leider nicht zu.

Während Ratsmitglied Erwin Ebert in Anbetracht von circa 250 000 Euro Kosten für Bauplatz und Haus eine Fördersumme von 2000 Euro vorschlug, plädierte Kollege Jürgen Rapp für 1750 Euro. Kai Echle und Jochen Auber meinten, ein Anreiz zum Bauen werde wohl weder mit 1000 Euro noch mit 3000 Euro erzielt. Allein der niedrige Quadratmeterpreis sei schon Anreiz genug. Die Förderung müsse als kleines Bonbon gesehen werden. Damit wolle die Gemeinde ein Zeichen setzen und das tue sie auch.

Im weiteren Verlauf der Diskussionen stellte Rat Manfred Schmieder den Dringlichkeitsantrag, über 1200 Euro für ein Kind und 1800 Euro für Familien mit zwei und mehr Kindern abzustimmen. Diesen Kompromiss befürworteten die Räte mit einer Enthaltung.