Kabarett: Patric Heizmann vermittelt auf Einladung des Sportvereins Ernährungstips auf humorvolle Art

Von Antonie Anton

Abnehmen genial einfach – so lustvoll wie kompetent präsentierte der Kabarettist und Autor Patric Heizmann seine Erfolgsmethode "Ich bin dann mal schlank" vor rund 400 begeisterten Zuhörern in der vollen Mühlbachhalle in Mariazell.

Eschbronn-Mariazell. Eingeladen hatte anlässlich der Feierlichkeiten "70 Jahre SV Mariazell" und "50 Jahre Leichtathletik-Abteilung" der Sportverein Mariazell. Und mit diesem Kabarettabend traf der Verein ins Schwarze.

Begrüßt wurden die Gäste von Michaela Trenkle und Bernhard Thürmer, die mit ihrer Ankündigung eines "lehrreichen, mitreißenden und lustigen Comedy-Abends mit Nährwert" Recht behalten sollten. Das Thema, das die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Ernährung und Gesundheit aufzeige, passe genau in die Philosophie des Sportvereins.

"Ernährungsflüsterer und Diätrebell" Patric Heizmann brachte eine Botschaft mit: "Sie dürfen fast alles essen, nur nicht immer." Und: "Wir essen zu viele Kohlenhydrate."

Der gelernte Sport-Manager und Personal-Trainer, der vielen als Deutschlands überzeugendster Gesundheitsmotivator gilt, verriet gleich zu Beginn, dass er nichts Neues bringe, denn Abnehmen sei im Zeitalter der Überflutung mit Ernährungsratschlägen kein Wissens-, sondern ein reines Umsetzungsproblem.

Zwei Dinge hielt er für unabdingbar: Essen muss schmecken und Essen muss satt machen. Also dürfe es kein FdH (Frust durch Hungern) geben. Beim Verbrennungsvorgang im Körper wirkten schlechte Kohlenhydrate wie Weißmehl und Zucker wie Papier. Sie entflammten schnell, lösten aber keinen echten (Fett)-Verbrennungsvorgang aus, sondern jagten nur kurz den Blutzuckerspiegel hoch, der aber schnell wieder im Keller hänge und im "Dachgeschoss" fehle. Schnell beginne die "Blutzucker-Achterbahn" wieder von vorne. Die Lösung liege in einer Reduzierung der Kohlenhydrate, denn diese seien der Hauptgrund, warum wir so "kuschelig" würden. Die Angst vor Fett habe den Menschen fett gemacht, wie ein amerikanisches Institut herausgefunden habe.

Ratsam seien fettreiche Eiweißquellen, also keineswegs Käse light oder gar Analog-Käse. Eiweiß sei wie "Make up von innen" und als Polizei des Körpers äußerst wichtig für das Immunsystem.

Zudem liefere Eiweiß Stimmungsaufheller wie Serotonin und das Kreativitätshormon ACTH.

Ständig im Kontakt mit den Zuhörern, ermittelte Heizmann im Saal acht Vegetarier und keinen Veganer. Diese hatten seine Bewunderung, denn sie "basteln aus Tofu Wurst". Nicht gut weg kamen die Frutarier, die nur äßen, "was der Baum freiwillig fallen lässt". Alles andere gelte als "nicht im Einklang mit der Natur".

Heizmann räumte auf mit dem Verbot von tierischen Produkten wie Milch, Honig und Eiern, doch müsse es hochwertige Weidemilch mit Fettgehalt sein. Die Cholesterinlüge vom schädlichen Eigelb sei längst widerlegt. Auch pflanzliche Eiweißlieferanten wie Hülsenfrüchte kämen in Frage, doch mit Sojaprodukten bewege man sich "auf dünnem Eis".

Zwei Tipps gab der Fachmann den Zuhörern zum Wohlbefinden mit: Eiweiß und "bisschen mehr Sport". Prompt wurden die Zuhörer zu einer kurzen Übung eingeladen.

Wichtiger als Ausdauersport sei Krafttraining. Wichtig sei nicht die Länge, sondern die Intensität. Alkohol danach wirke wie eine Fettverbrennungsbremse. Mit Abstand das gesündeste Getränk sei stilles Wasser.

Als ersten Schritt zum neuen Leben riet Heizmann zum "perfekten Tag", wo an einem Tag der Woche die alten Gewohnheiten durch neue ersetzt werden, denn "der innere Schweinehund ist unser bester Freund", um aus dem "Kalorieninferno" herauszukommen. Viele kleine Schritte brächten in der Summe die große Wirkung.

Der lang anhaltende Applaus nach dem fast zweistündigen Lachsalvengewitter wurde mit dem denkwürdigen Rat belohnt, den Ist-Zustand durch eine Ganzkörperkontrolle vor dem Badezimmerspiegel festzustellen. Aber er riet zur Vorsicht, damit es nicht vielleicht heiße: "Ich geh ins Bad und mach mich fertig."