Versammlung der Heimbach-Wasserversorgungsgruppe / Prognose: Ende 2015 vielleicht sogar schuldenfrei

Von Petra Haubold

Fluorn-Winzeln/Dornhan/Bösingen. Bei der Verbandsversammlung des Zweckverbands Heimbach-Wasserversorgungsgruppe, in der auch Bösingen Mitglied ist, war die in diesem Jahr startende Inbetriebnahme des Wasserwerks Brandeck wichtigstes Thema. Nach 40 Dienstjahren wurde Alfred Weiß verabschiedet. Er ist noch bis Januar Bürgermeister in Bösingen.

Der Abschluss der Bauarbeiten im Wasserwerk Brandeck erfordere eine Verbandsumlagen-Anpassung informierte Verbandsvorsitzender Markus Huber. Der Wasserpreis von derzeit 1,12 Euro pro Kubikmeter müsse um 12 Cent erhöht werden. Nach der Anbindung des Hochbehälters Kirntal sei indes eine Wasserversorgung der Gemeinde Fluorn-Winzeln technisch jederzeit möglich.

Zahlreiche Mitglieder waren zur Verbandsversammlung ins Rathaus nach Fluorn gekommen, um sich einen Überblick über die Finanzen und die derzeitigen Arbeiten an den Hochbehältern zu verschaffen. Der Höhepunkt in diesem Jahr war die Einweihung des Wasserwerkes mit einem gut besuchten Tag der offenen Tür im Juni. Rund 500 Besucher wurden gezählt. Die Kosten beim Wasserwerk Brandeck wurden mit 2,1 Millionen Euro beziffert.

Wassermeister Hans Lamprecht informierte in einem ausführlich zusammengestellten Bildervortrag noch einmal über die Sanierungsarbeiten. So wurde die Aufbereitungsanlage in diversen Teilabschnitten saniert. Während der dreijährigen Bauzeit hatte man Antriebe und Schieber ausgetauscht, eine neue Elektrotechnik dezentral aufgebaut und eine Nanofiltration nachgeschalten, um den Grad der Wasserhärte zu senken.

Im kommenden Jahr müssten Sanierungsarbeiten im Bereich der Fernwirktechnik im Vordergrund stehen, avisierte Ingenieur Max Mayer vom betreuenden Ingenieurbüro aus Alpirsbach-Peterzell. "Bei neun Stationen ist die Technik ziemlich veraltet, das Lebensziel der Stationen ist erreicht", kündigte er die mit etwa 85 000 Euro veranschlagte geplante Sanierungsmaßnahme an. Laut Huber sei das die größte Baummaßnahme für das kommende Jahr: "Die ist aber unverzichtbar für die Zukunft", betonte er.

Auch der Austausch der Wasserleitung zum Hochbehälter Bitze für den Dornhaner Ortsteil Weiden werde mit rund 40 000 Euro zu Buche schlagen. Ebenfalls müsse Geld in die Hand genommen werden für die Erneuerung von Wasserleitungen am Hochbehälter in Marschalkenzimmern. Geplant ist auch die Flachdacherneuerung des Hochbehälters Gundelshausen.

Für das kommende Jahr ist eine Wasserabgabe von 685 000 Kubikmeter zu erwarten, ähnlich solle es in den Folgejahren laufen und ab dem Jahr 2017 könnte sich der Wasserverbrauch leicht verringern, erklärte Verbandsrechner Bernd Heinzelmann. Einen Grund zur Freude gewährte der Wirtschaftsplan fürs nächste Jahr: Müssen laut Planung nicht nur keine Kredite bis 2018 aufgenommen werden, könne der Zweckverband Ende nächsten Jahres sogar schuldenfrei sein, wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, so der Finanzexperte.

Verabschiedet wurde der stellvertretende Verbandsvorsitzende Alfred Weiß nach 40 Jahren Mitgliedschaft. Als Weiß’ Nachfolger fungiert Bösingens neuer Bürgermeister Johannes Blepp. Der Posten des Verbandspflegers wurde an Dornhans Kämmerer Bernd Heinzelmann vergeben. Für weitere sechs Jahre bestätigte das Gremium den Verwaltungsrat.