Eine gute Vernetzung sei im Alter sehr wichtig, so Silvia Dieter. Foto: Hofmockel Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Diakonin Silvia Dieter referiert beim evangelischen Frauenkreis

Epfendorf. Einen hochinteressanten Abend erlebten die Frauen des evangelischen Frauenkreises mit der Referentin Diakonin Silvia Dieter.

Dieter, die für die Arbeit mit Frauen im ländlichen Raum in der evangelischen Landeskirche zuständig ist, referierte über das Thema "Im Alter fehlt das Geld zum Leben", zu dem sie 2010 bereits mit dem DGB und der Rentenversicherung zusammen ein Projekt durchgeführt hat.

Das Referat war in drei Teile gegliedert. Zunächst regte sie die Frauen dazu an, sich zu überlegen, was die Perle oder die Perlen in ihrem derzeitigen Leben sind, auf die sie im Alter auf keinen Fall verzichten wollten. Dabei kam man zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Für jeden stand etwas anderes an erster Stelle. Beispiele sind Freunde, Familie, das eigene Haus, Gemeinschaft, Mobilität, Gesundheit , ein selbstbestimmtes Leben, Vertrauen, Zuneigung, Freude und Liebe. Damit wollte die Referentin erkunden, woran man seinen eigenen Selbstwert fest macht. Danach fragte sie was man im Leben noch für Wünsche hat. Die einen wollten wieder mal tanzen gehen, andere verreisen oder reiten. Einigen war es wichtig, so lange wie möglich den eigenen Garten bewirtschaften zu können und wieder anderen, die bereits gesundheitlich angeschlagen waren, dass die Erkrankung nicht fortschreitet und sie diese annehmen können.

Der nächste Punkt war die eigene Existenz. Wovon ist diese abhängig? Ist meine Zufriedenheit abhängig vom Geld, wie kann ich mein Leben im Alter mit dem mir zur Verfügung stehenden Geld gestalten? Habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, ob ich meinen derzeitigen Lebensstil aufrecht erhalten kann? Was kann ich tun, um im Alter zufrieden leben zu können? Kann ich mir meine derzeitige Wohnung noch leisten oder muss ich mir eine kleinere suchen? Dann sollte dies rechtzeitig geschehen, damit ich mir eventuell ein neues soziales Umfeld schaffen kann und bereits vernetzt bin, wenn ich nicht mehr berufstätig sein kann, so die Referentin.

Ist meine Wohnung altersgerecht?

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Mobilität im Alter keine Selbstverständlichkeit ist. Ist meine Wohnung altersgerecht? Kann ich im Krankheitsfall auf die Hilfe von Familie und Freunden zählen oder muss ich mir professionelle Hilfe holen? Habe ich mir schon einen Heimplatz gesichert, falls ich einmal nicht mehr alleine leben kann? Als drittes empfahl die Diakonin auf jeden Fall rechtzeitig vorzusorgen, und sich möglichst schon im jungen Alter darum zu kümmern, ob die Rentenversicherungsverläufe vollständig sind, wenn möglich eine Zusatzabsicherung zu machen, eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht.

Alles möglichst notariell bestätigt mit Generalvollmacht auszustellen und sein Erbe rechtzeitig testamentarisch zu regeln. Außerdem sollte daran gedacht werden, dass Krankenkassen und Banken immer eine extra Vollmacht verlangen würden.

Über die Pflege könne man sich bei der Pflegeberatungsstelle oder bei den Pflegestützpunkten im Landratsamt beraten lassen.

Frauen sollten sich auf keinen Fall darauf verlassen, dass sie mit ihrem Mann versichert seien, sondern versuchen, sich einen so hoch wie möglichen eigenen Rentenanspruch zu erwerben, da die Witwenrenten immer mehr abgesenkt würden.

Das Fazit der Referentin war, das Wichtigste im Alter sei eine gute Vernetzung. Aufgehoben zu sein in der Gemeinde und Gottvertrauen seien tragende Säulen, um ein zufriedenes Leben führen zu können – aber die eigene Altersvorsorge sei trotz allem unverzichtbar.