Über Stufen geht es weiter bis zur Rast an einem Getränkebrunnen. Foto: Albverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem Epfendorfer Albverein am Karlsruher Grat

Epfendorf. Einen "Premiumweg" ist der Epfendorfer Albverein am Karlsruher Grat bei Ottenhöfen mit rund 20 begeisterten Wanderern unter der gekonnten Leitung von Walter Seifried und Martin Maier gegangen.

Das Siegel "Premiumwanderweg" wird bundesweit für besonders naturnahe, aussichts- und abwechslungsreiche Wege zwischen acht und 15 Kilometern vergeben.

Überwogen bei der Hinfahrt über die Schwarzwald-Hochstraße noch dicke Nebelschwaden vom Gewitter am Morgen, so wurde die Wanderung von Anfang an von Sonneschein begleitet. Gleich zu Beginn wurde das wahrlich romantsche Gottschlägtal mit den Edelfrauengrab-Wasserfällen durchquert. Wahrlich ein pures Landschafts- und Sinneserlebnis mit rauschendem Wasser, Schluchtenromantik und Vogelgezwitscher – fast wie im Urwald. Über Stufen ging es weiter zum "romantischen Brückle" bis zur Rast an einem Getränkebrunnen.

Vorbei am Herrenschrofen war dann bald der Einstieg zum Klettersteig am Karlsruher Grat erreicht, dem einzigen Klettersteig im Nordschwarzwald. Zwar nur 400 Meter lang, dennoch abschnittsweise anspruchsvoll alpin, an einigen Stellen ausgesetzt und – im Gegensatz zu vielen anderen Klettersteigen – nicht mit Drahtseilen und Tritthilfen versehen.

Alle Teilnehmer der Epfendorfer Gruppe empfanden das "Training" für eine Bergtour sehr gelungen und haben den Karlsruher Grat gut gemeistert – oder haben sich gleich von Anfang an für die "Umgehungs-Variante" ohne Klettersteig entschieden.

Übrigens: Früher trug die gesamte Gratschneide den Namen Eichhaldenfirst (ähnlich einem Dachfirst).

Als der Grat durch den beginnenden Tourismus früh Anziehungspunkt für Kletterer – vor allem aus dem Karlsruher Raum – wurde und erste Todesfälle gemeldet werden mussten, benannte die Gemeinde Ottenhöfen ihn 1926 zu Ehren der verunglückten Karlsruher um.

Bevor durch Wald und über Wiesen der Abstieg nach Ottenhöfen erfolgte, wurde noch das Bosensteiner Eck und der Aussichtsfelsen "Brennte Schrofen", mit herrlichen Ausblicken ins Rheintal, nach Ottenhöfen und seinen zahlreichen Seitentälern genossen. Bei der Schlusseinkehr konnte man sich von der Anstrengung von rund 500 bis 700 Höhenmetern mit einem leckeren Vesperbuffet wieder stärken und erholen. Nach einer so abwechslungsreichen und attraktiven Wanderung kann man sich schon auf die Planungen von Walter Seifried und Martin Maier für den Epfendorfer Albverein fürs nächste Jahr freuen.