Integration ist gar nicht so einfach, wenn die Flüchtlinge nur wenige Wochen in einem Ort bleiben. Foto: Jensen Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterbringung der Asylsuchenden in Epfendorf geht nicht ohne Probleme vonstatten / Lösungen werden gesucht

Von Marcella Danner Epfendorf. Mit seinen knapp 3500 Einwohnern hat die Gemeinde Epfendorf eine recht hohe Zuweisung an Flüchtlingen erhalten. Das geht im Ort nicht ohne Probleme vonstatten.Bis zu 35 Asylsuchende waren in den vergangenen Monaten auf einmal in der Neckarstraße 11 untergebracht. Derzeit leben dort 25 Flüchtlinge. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Die Nationalitäten reichen von Serben über Mazedonier über Menschen aus Gambia. Der ständige Wechsel und die neuen Zuweisungen machen es für Bürgermeister Peter Boch und seine Verwaltung auch so schwer, die Heimatlosen ins Gemeindeleben zu integrieren. Da bleiben Probleme nicht aus. In der jüngsten Gemeinderatssitzung erst hat Jutta Becker-Bob erneut auf die Problematik hingewiesen. Auf den Spielplatz im Öschle trauten sich schon gar keine Epfendorfer Kinder mehr, sagte die Gemeinderätin. Mülltonnen würden durchwühlt und Kleidersäcke, die für einen gemeinnützigen Zweck gedacht waren, geplündert.

Bürgermeister Peter Boch steht voll hinter der Aufgabe des Sozialstaats Deutschland. Das machte er in der Sitzung auch deutlich. Auf Anfrage erklärt er aber auch, er fühlte sich vom Kreissozialamt ein wenig im Stich gelassen. Weder gebe es einen Leitfaden, wie mit den Flüchtlingen zu verfahren sei, noch mehrsprachige Broschüren, in denen aufgelistet ist, welche Rechte, aber auch welche Pflichten die Asylsuchenden hier haben.

Dass die Menschen tagsüber und auch am Abend durch den Ort streifen, nimmt Boch nicht Wunder. Schließlich sei ihnen die Annahme einer Arbeitsstelle untersagt. Womit also sinnvoll die Zeit verbringen?

Aus diesem Grund will er sich gemeinsam mit der Polizei, seiner Verwaltung, den Kirchen und mit dem Landratsamt an einen Tisch setzen, um Lösungen für die Probleme zu finden, deren Dringlichkeit er durchaus erkannt hat.

Ein erster Baustein soll ein Kochkurs sein, den Ernährungsberaterin und Mitarbeiterin im Oberndorfer Tafelladen, Rosemarie Gottwald-Müller, anbieten möchte – mit Dolmetscher versteht sich. Aber auch das Aufzeigen sinnvoller Freizeitbeschäftigungen in sozialen Projekten hat Boch im Sinn. Deshalb will er die Kirchen mit ins Boot holen. Darin sieht er einen wesentlich größeren Nutzen als in Ermahnungen, die sowieso nicht fruchten.