Bauhofleiter Wolfgang Hirlinger (rechts) und Bürgermeister Peter Boch präsentieren 2015 stolz einen neuen Unimog. Hirlinger ist mittlerweile im Ruhestand, sein Nachfolger Ohnmacht hat nach drei Wochen die Segel gestrichen. Archivfoto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bauhofleiter und Trichtinger Abteilungskommandant quittieren ihren Dienst

Kaum hat sich Bürgermeister Peter Boch in den Wahlkampf-Urlaub gen Pforzheim verabschiedet, geht’s in seiner Gemeinde Epfendorf hoch her: Der Bauhofleiter und der Trichtinger Abteilungskommandant quittieren den Dienst.

Epfendorf. Bürgermeisterstellvertreter Uwe Mei hat ein Déjà-vu. Schon einmal musste er ein Gemeindeoberhaupt vertreten. Als Bochs Vorgänger Karl-Heinz Villinger längere Zeit krank war, bekam es Mei mit dem Zusammenbruch der Brücke im Steinet zu tun, die dem Druck des Treibguts nachgegeben hatte.

Auch diesmal geht es wieder ums Brückenbauen, wenn auch nur im übertragenen Sinn. Denn der neue Bauhofleiter Martin Ohnmacht hat nach gerade mal drei Wochen Dienst in Epfendorf die Segel gestrichen. Er war am 15. Februar auf seinen langjährigen Vorgänger Wolfgang Hirlinger gefolgt. Nun ist er wieder weg. Wie zu hören war, lagen die Vorstellungen über das Aufgabengebiet zwischen Verwaltung und Stelleninhaber wohl zu weit auseinander.

Gestern morgen fand deshalb im Rathaus gemeinsam mit den fünf Bauhofmitarbeitern und Uwe Mei eine "Krisensitzung" statt, für die Bürgermeister Boch eigens seinen Urlaub unterbrochen hatte. Wie er unserer Zeitung mitteilte, wird die kommissarische Leitung von Holger Lewald aus dem Bauhof-Team übernommen. Die Stelle soll so schnell wie möglich wieder ausgeschrieben werden. Diese Kuh scheint also erstmal über die Brücke – pardon, vom Eis.

Wie es künftig bei der Trichtinger Feuerwehr weiter geht, steht indes noch in den Sternen. Abteilungskommandant Andreas Leopold, 2014 auf fünf Jahre gewählt, hat in einer nichtöffentlichen Sitzung der Wehr mitgeteilt, dass er sein Amt vor der Zeit niederlegt. "Es ist einfach zuviel vorgefallen. Das lasse ich mir nicht mehr gefallen", sagt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Wie aus dem Umfeld der Wehr zu erfahren war, zögen einige Kameraden nicht so mit, wie es die Führung gerne hätte. Leopold selbst möchte sich nicht weiter darüber äußern.

Auch Gesamtkommandant Alexander Heim gibt sich bedeckt. "Das ist ein sensibles Thema", merkt er an. Er wolle hier kein Porzellan zerschlagen. In ein paar Wochen werde eine Versammlung stattfinden, in der es um die Nachfolge Leopolds geht. Denn auch dessen einstiger Vorgänger im Amt und jetziger Stellvertreter Walter Faupel ist nicht mehr greifbar. Er ist mittlerweile in die Alterswehr gewechselt.

Ganz wichtig ist Alexander Heim aber die Feststellung, dass der Brandschutz in Trichtinger zu jeder Zeit gewährleistet sei. "Wir haben eine starke Abteilung in Epfendorf und in Harthausen", betont der Gesamtkommandant. 45 aktive Wehrleute tun derzeit in der Kerngemeinde ihren Dienst, in Harthausen sind es 24. Die Trichtinger Abteilung hat 14 Feuerwehrleute. Die interkommunale Zusammenarbeit funktioniere zudem hervorragend. Zu den Vorgänge in Trichtingen möchte Heim ansonsten nicht Stellung nehmen. "Das sind Interna. Wir müssen jetzt erst einmal die Versammlung abwarten."

Auch hierbei sind Peter Boch und Uwe Mei involviert. Und womöglich müssen sie dabei helfen, Brücken zu bauen.