Feuerwehr: Pressegespräch zur Situation der Trichtinger Abteilung / Kommandant Heim: "Brandschutz" jederzeit gewährleistet

In der Hoffnung, dass aus dem Strohfeuer kein Flächenbrand wird, wendet sich Epfendorfs Bürgermeister Peter Boch nun an die Öffentlichkeit. Denn Unstimmigkeiten innerhalb der Trichtinger Feuerwehr sorgen für erhitzte Gemüter.

Epfendorf. Schon seit längerem schwelt es in der Trichtinger Abteilung. Kommandant Andreas Leopold hatte deshalb sein Amt niedergelegt (wir berichteten). Boch hat zum Pressegespräch seine beiden Stellvertreter Uwe Mei und Holger Berndt sowie Gesamtkommandant Alexander Heim mitgebracht. Anlass des Termins waren Unterschiftenlisten, die in Trichtingen beim Rathausplatzfest die Runde machten. Darin konnte man sich für den Erhalt der Trichtinger Abteilung aussprechen. Dabei, so betonen die vier Männer am Tisch unisono, sei eine Schließung überhaupt nicht zur Disposition gestanden.

Gerüchte ausräumen

Mit den vielen Gerüchten, die durch die Gemeinde geistern, will der Bürgermeister jetzt ein für allemal aufräumen. Wahr sei, dass Alexander Heim auf Bochs Anweisung hin Anfang des Monats die Trichtinger Abteilung bei Kreisbrandmeister Mario Rumpf abgemeldet habe. Denn diese sei mit den verbliebenen acht Kameraden einfach nicht mehr einsatzfähig gewesen. Das komme jedoch keiner Schließung gleich, betont er.

Und der Bürgermeister räumt ein, dass er sich nicht an den Dienstweg gehalten habe, als sich Andreas Leopold vom Dienst zurückgezogen habe. Offiziell wurde Leopold lediglich beurlaubt, um schnell wieder auf seinen Posten rücken zu können, falls sich die Situation im Ortsteil beruhige. Kommissarisch übernahm derweil sein Kollege aus Harthausen Bernd Wiech die Leitung.

Nachdem es aber im Trichtinger Feuerwehrhaus eine Art informelles Treffen mit Feuerwehrleuten und sogar Gemeinderäten gegeben habe, von dem weder der kommissarische Kommandant noch Boch etwas wussten, zog Wiech sein Angebot zurück. So etwas gehe gar nicht, meint Boch. Zumal die Kameraden in dieser Zeit eine Übung in Harthausen geschwänzt hätten.

"Die Feuerwehr ist eine Institution der Gemeinde und kein Verein", findet der Bürgermeister klare Worte. Und den Anweisungen eines Kommandanten sei nun mal Folge zu leisten. Andreas Leopold habe in Trichtingen lediglich die Vorgaben seines "Chefs" Alexander Heim umsetzen wollen. Dazu gehöre auch, dass die Wehrleute Fortbildungen besuchen müssten. Das sei nicht bei jedem gut angekommen.

Mittlerweile liegt dem Bürgermeister ein Schreiben von vier Trichtinger Gemeinderäten vor, die Aufklärung fordern. Das habe ihn doch sehr verwundert, zumal die Räte im Gremium die Entscheidung für den Standort eines gemeinsamen Gerätehauses der beiden Wehren auf Trichtinger Gemarkung mitgetragen hätten. Schon daraus lasse sich doch ablesen, dass von einer geplanten Schließung gar nicht die Rede sein könne.

26 Bürger seien bereit, sofort in die Trichtinger Wehr einzutreten, wenn alles Unklarheiten beseitigt seien, erklärten die vier Kommunalpolitiker in ihrem Brief weiter. Das freut die vier Männer im Pressegespräch. Wichtig sei nun, dass man miteinander und nicht länger übereinander spreche, betont Holger Berndt.

In der Sitzung am kommenden Dienstag will Boch zu dem Schreiben öffentlich Stellung nehmen.

Gesamtkommandant Heim erklärt, dass der Brandschutz in der Gemeinde Epfendorf selbstverständlich weiterhin gewährleistet sei. Knapp 70 Kameraden – Epfendorf und Harthausen zusammengerechnet – bildeten eine leistungsfähige Truppe. Und auch die acht Verbliebenen in Trichtingen wolle man natürlich behalten. Sie könnten an den Übungen in den beiden anderen Wehren jederzeit teilnehmen, so Heim. Eine Ausweitung des schwelenden Konflikts zum Flächenbrand in der Gesamtwehr wolle aber niemand haben.