Das Vorstandsteam des Reitvereins hat sich im Februar diesen Jahres erst neu formiert und wollte richtig durchstarten. Nun tritt es geschlossen zurück. Foto: Verein

Epfendorfer Verein muss sich vom Reitlehrer und von den Schulpferden trennen. Finanzielle Situation ist angespannt.

Epfendorf - Beim Reitverein Epfendorf ist die finanzielle Situation bereits seit vielen Jahren angespannt. Jetzt fand eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Fazit: Der Verein muss sich vom Reitlehrer und den Schulpferden trennen. Der Vorstand tritt geschlossen zurück.

Die Einnahmen durch den Reitunterricht reichten schon lange nicht mehr aus, um den fest angestellten Reitlehrer zu bezahlen und die Kosten für die fünf Schulpferde tragen zu können, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. In früheren Jahren sei es gelungen, das Defizit durch Veranstaltungen aufzufangen und auszugleichen.

Die Tatsache, dass vergangenes Jahr kein Vorsitzender gefunden werden konnte, habe die bereits problematische finanzielle Situation nochmals verschlechtert. Im Februar 2015 konnten nun wieder alle anstehenden Ämter neu besetzt werden. Man versprach sich davon auch eine Verbesserung der finanziellen Situation.

Die Einnahmen aus dem Reitbetrieb konnten auch im Jahr 2015 nicht verbessert werden. Die Gründe dafür seien vielschichtig und könnten und sollten auch nicht an Einzelpersonen oder einzelnen Entscheidungen fest gemacht werden. Fest stehe allerdings, dass das im Reitbetrieb erwirtschaftete Defizit nicht länger durch Veranstaltungen ausgeglichen werden könne.

Die im März, April und Mai dieses Jahres durchgeführten Veranstaltungen seien sowohl sportlich, als auch finanziell – dank einer Vielzahl von Sponsoren und Helfern – ein voller Erfolg gewesen. Trotzdem reichten die erwirtschafteten Mittel nicht aus, um das Defizit zu decken.

Der Vorstand sah sich angesichts der aktuellen Geschäftszahlen gezwungen, die Reißleine zu ziehen und dem Reitlehrer fristgerecht zum 28. Februar 2016 zu kündigen. Zu diesem Zeitpunkt muss sich der Reitverein auch von den Schulpferden trennen. Daher werden für die Schulpferde Käufer gesucht. Schön wäre es, wenn Käufer oder Reitbeteiligungen gefunden würden, die es ermöglichten, dass die Pferde in ihrer gewohnten Umgebung auf der Reitanlage von Uwe Friederichs bleiben könnten.

Die Trennung von Reitlehrer und Schulpferden fiel dem Vorstand nicht leicht, ist jedoch nach deren Ansicht die einzige Möglichkeit, um einen Strukturwandel herbeizuführen und den Verein wieder zukunftsfähig zu machen.

Die von der Mitgliederversammlung geforderten Konzepte und Details zum Reitunterricht konnte der Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt nicht präsentiert werden. Diese Konzepte sollten in den nächsten Monaten entwickelt werden. Natürlich sei das Reitangebot auch vom Engagement der Reitschüler und Mitglieder abhängig. Die notwendigen Strukturveränderungen können nur umgesetzt werden, wenn die Mitglieder dem Verein treu blieben und an seiner Fortführung interessiert seien.

Bürgermeister Peter Boch sicherte dem Reitverein die Unterstützung der Gemeinde in dieser schwierigen Lage zu. Er beantragte eine Abstimmung darüber, ob sich die Mitglieder angesichts der schwierigen finanziellen Lage und der anstehenden Aufgaben hinter den Vorstand stellen und die geplanten Maßnahmen mitragen.

Die Abstimmung ergab, dass dazu nur ganz wenige der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder bereit sind. Nach diesem Abstimmungsergebnis, "dem mangelnden Vertrauen und der unzureichenden Unterstützung durch die Mitglieder" erklärte das Vorstandsteam geschlossen seinen Rücktritt.

Bis zur nächsten Hauptversammlung, die bereits in wenigen Wochen stattfinden wird, wird der Ausschuss die Geschäfte kommissarisch weiterführen.

Der Reitverein Epfendorf weist in seiner Mitteilung ausdrücklich darauf hin, dass es bei dieser außerordentlichen Hauptversammlung ausschließlich um die finanzielle Situation und die Entscheidungen des Reitvereines ging, nicht um den Eigentümer der Reitanlage.