Das Candle-Light-Dinner zum 13. Hochzeitstag, das während des Wahlkampfes ausfallen musste, will er nun mit seiner Frau Silvia nachholen, meint der neue Bürgermeister und dankt damit seiner Familie für die Unterstützung. Foto: Cools

Entscheidung im ersten Wahlgang. 46-Jähriger weist Konkurrenz in die Schranken. Mit Kommentar

Epfendorf - Mark Prielipp ist der neue Bürgermeister von Epfendorf. Mit 72,6 Prozent setzt sich der 46-Jährige gleich im ersten Wahlgang mehr als deutlich gegen seine Mitbewerber durch. Die Wahlbeteiligung liegt bei 64,5 Prozent.

Punkt 19.21 Uhr verkündet der Leiter des Gemeindewahlausschusses Uwe Mei im mucksmäuschenstillen Sitzungssaal des Rathauses das Ergebnis. Geduldig warten die Kandidaten, zum Teil mit ihren Familien, auf den Ausgang der Wahl. Bürger haben sich nicht allzu viele in die Sitzung verirrt.

Ganz anders sieht es auf der Straße vor dem Rathaus aus. Hunderte von Epfendorfern harren dort warm eingemummelt der Bekanntgabe der Wahlergebnisse.

Und während die stellvertretenden Bürgermeister Uwe Mei und Holger Berndt unten auf der Rathaus-Treppe Prielipps Sieg verkünden, nimmt sich das frisch gekürte Gemeindeoberhaupt oben im Ratssaal zunächst einmal in aller Ruhe Zeit, sich von seinen Mitbewerbern gratulieren zu lassen. Catrin Hils, Hubert Kogel und Michael Jojade zeigen sich als faire Verlierer und wünschen Mark Prielipp alles Gute für sein neues Amt. Währenddessen schallt der Beifall bereits von der Straße den Rathausflur hinauf.

Mit Ovationen wird Prielipp begrüßt, als er mit seiner Frau Silvia und seiner ältesten Tochter Martha schließlich vor die Epfendorfer tritt. Die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben.

Überrascht und voller Demut sei er, dass er im ersten Wahlgang einen Sieg erzielen konnte, spricht er ins Mikrofon. Zum 1. November will er seinen Dienst antreten. So sei er zunächst im Gespräch mit seinem Chef, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, verblieben. Derzeit ist Prielipp Geschäftsführer für kommunale Leader-Projekte im Landratsamt Rottweil.

Der Musikverein spielt dem Gewinner ein Ständchen. Und Uwe Mei bedankt sich bei allen vier Kandidaten für deren fairen Wahlkampf und das Engagement, das jeder einzelne an den Tag gelegt habe. Dass es gleich im ersten Wahlgang ein Ergebnis gegeben hat, sei wohl für alle gut, meint der stellvertretende Bürgermeister, der gemeinsam mit wiederum seinem Stellvertreter Holger Berndt und dem ganzen Rathausteam den "Laden" Epfendorf nun schon seit Monaten am Laufen hält.

Mark Prielipp gibt seiner Frau Silvia ein Küsschen, dann geht’s ans Händeschütteln. In einer langen Reihe aufgestellt warten die Epfendorfer geduldig darauf, dem neuen Bürgermeister persönlich gratulieren zu können. Auch die eine oder andere Umarmung ist dabei.

Zu den ersten Gratulanten gehört Amtsvorgänger Peter Boch, der seinen Nachfolger herzlich in die Arme schließt.

Der Abend ist damit noch lange nicht zu Ende. Einige Mitglieder des Gemeindewahlausschusses und Mark Prielipp machen sich nun auf in die Ortsteile.

Denn auch in Harthausen, Trichtingen und Talhausen warten die Bürger natürlich auf den Wahlsieger.

Kommentar: Deutlich

Von Marella Danner

Ob es nun die Verwaltungskompetenz war, die Mark Prielipp im Wahlkampf glaubhaft und sympatisch vermitteln konnte, oder seine Nähe zur CDU, die ihm im »schwarzen« Epfendorf einen eklatanten Sieg beschert hat – vermutlich hat beides zusammengespielt. Darüber, dass der 46-Jährige das Rennen um den Chefposten im Rathaus machen würde, herrschten unter den Bürgern in der Gemeinde bereits im Vorfeld wenig Zweifel. Dass dies gleich im ersten Wahlgang gelingen würde, nahmen ebenfalls viele an – auch, wenn Prielipp sich gestern Abend überrascht gab. Ganz sicher nicht gerechnet hatte er aber mit dem deutlichen Ergebnis. 1266 Bürger sprachen ihm ihr Vertrauen aus. Das ist ein klares Votum, mit dem sich in den kommenden Jahren gut arbeiten lässt. Epfendorf hat seinem neuen Bürgermeister das Feld bereitet, nun muss Mark Prielipp es bestellen.