Der Gemeinderat tagt zum ersten Mal im neuen Sitzungssal des sanierten Epfendorfer Rathauses. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sitzungssaal im neuen Rathaus besteht Bewährungsprobe mit Bravour / Hochwasserschutz Thema / Hohe Bäume missfallen Anliegern

Von Hans-Dieter Wagner

Epfendorf. Seine Bewährungsprobe hat der Sitzungssaal im neu sanierten Rathaus am Dienstagabend bei der ersten Gemeinderatssitzung mit Bravour bestanden.

Bürgermeister Peter Boch, sein Verwaltungs-Team und die Gemeinderäte fühlten sich offensichtlich wohl im neuen Ambiente, in dem – Dank der installierten Klimaanlage – sehr angenehme Temperaturen herrschten.

Auch Bürger hatten den Weg ins Rathaus gefunden, um während der Bürgerfrageviertelstunde ihre Anliegen loszuwerden. Anliegern des Panoramawegs missfallen die hohen Bäume, die dort den Ausblick ins Neckartal störten. Sie möchten diese gerne entfernt haben, um wieder einen "Panoramablick" zu haben.

Im Schuppengebiet wurde ein ganzer Lkw voller Bauschutt unerlaubt abgeladen. Eine Bürgerin beanstandete die schlechte Sicht durch parkende Fahrzeuge beim Einbiegen vom Öschle in die Bundesstraße. Bürgermeister Peter Boch versprach, sich um die verschiedenen Anliegen zu kümmern und soweit möglich Abhilfe zu schaffen.

Eine Machbarkeitsstudie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Neckar stellten Andreas Bernreuther und Karin Roth vom Ingenieurbüro Wald und Corbe vor. Das Büro hatte aufbauend auf den Ergebnissen der Hochwassergefahrenkarte auf Grundlage neuerer Daten (neue Hydrologie und Vermessung von Hochwassermarken) die Hochwassersituation am Neckar im Bereich Epfendorf untersucht.

Mittels hydraulischer Berechnungen konnte detailliert aufgezeigt werden, wo Schwachstellen vorliegen, und in welchen Bereichen bei einem sogenannten 100-jährlichen Hochwasser mit Überflutungen zu rechnen ist. Hierauf aufbauend wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwassersituation in Epfendorf entwickelt und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft.

Die hydraulische Untersuchung verschiedener lokaler Hochwasserschutzlösungen führte zu dem Ergebnis, dass ein wirkungsvoller Schutz der betroffenen Bebauung in Epfendorf sowohl durch Uferdämme oder -mauern, als auch durch Gewässerabgrabungen erzielt werden kann. Detailliert ausgearbeitet wurden drei Schutzvarianten, die alle zu einem 100-jährlichen Hochwasserschutzgrad führen.

Die Variante eins beinhaltet den Schutz der Bebauung durch Hochwasserschutzdämme oder -mauern. Bei den Varianten zwei und drei wird der Neckarwasserspiegel durch Aufweitung des Neckars an verschiedenen Stellen gesenkt.

Bernreuther und Roth favorisierten die Variante eins. Sie sei sinnvoll und vor allem auch am kostengünstigsten umzusetzen. Kurzfristig wurde in Epfendorf bereits ein Teil der in der Konzeption vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt. Die bereits umgesetzten Maßnahmen sind dabei in allen drei Lösungsvarianten enthalten.

Nachdem der Gemeinderat nun über die Möglichkeiten informiert ist, wird man sich in absehbarer Zeit nochmals mit diesem Thema beschäftigen müssen.