Vortrag: Samir Esaid zu Besuch

Über sein integratives Konzept für Kinder in Jordanien sprach Pfarrer Samir Esaid im "Café komm".

Epfendorf. Der jordanische Pfarrer Samir Esaid befindet sich derzeit mit Diakon Gunter Hell auf Vortragsreise durch Süddeutschland. Im "Café Komm" machten sie kürzlich Halt, um über die integrative Schule und den Kindergarten für (seh-)behinderte Kinder zu berichten, die Samir Esaid in Irbid, Jordanien, leitet.

Christen und Muslime leben friedlich zusammen

Seit 2003 leitet Esaid das Projekt in Jordanien, das mit sechs Kindern angefangen hatte. Heute unterrichtet er in seiner Einrichtung 260 Schüler. Inklusion sei in Deutschland selbstverständlich. In Jordanien hingegen werden behinderte Kinder aus Scham versteckt. Man sehe sie nicht auf den Straßen, so Samir Esaid. Seine Idee war, diese Kinder zu integrieren, ihnen einen Platz in der Gesellschaft zu geben. Mit seiner Frau baute er die Schule auf.

Irbid liegt an der Grenze zu Syrien. Dort hätten sie immer mehr Flüchtlinge. Auch die Dürre mache dem Land zu schaffen. In Jordanien leben Christen und Muslime zusammen. Dies spiegle sich auch in der Schule wieder, so der Pfarrer. Zwei Drittel der Schüler sind Christen, ein Drittel Muslime. Die Schule fördere das gemeinsame friedliche Zusammenleben.

Familien der sehbehinderten Kinder müssen kein Ausbildungsgeld zahlen. Ihre Ausbildung wird durch das Schulgeld der anderen Kinder, durch Patenschaften und durch Spenden finanziert. Auch die Eltern würden lernen, wie sie mit der Behinderung ihres Kindes umgingen.

In einem Film über die Schule, den Pfarrer Samir Esaid anschließend zeigte, konnten die Zuhörer dies sehen. Die Lehrer und Erzieher erhalten eine spezielle Ausbildung. Die Schüler könnten nach dem Abschluss eine Ausbildung machen, Behindertenwerkstätten seien geplant. Die Finanzierung der Schule wird von der anglikanischen Kirche teilweise getragen und von Spenden unterstützt.

Weitere Informationen: www.aeschool.org