Reinhold Scheurenbrand in Epfendorf geht nach 40-jähriger Amtszeit in den Ruhestand / Bürgermeister Peter Boch hält Laudatio
Von Hans-Dieter Wagner
Epfendorf. Groß war die Zahl der Gäste, die am Freitagabend in der Epfendorfer Turn- und Festhalle mit Reinhold Scheurenbrand einen Mann in den Ruhestand verabschiedeten, der 40 Jahre lang die Finanzen der Gemeinde Epfendorf zu aller Zufriedenheit verwaltet hatte.
Bürgermeister Peter Boch leitete seine Laudatio mit einigen Sätzen aus dem Buch von Werner Gauß "Der Kämmerer – ungeliebt und meist missverstanden" ein. Der Kämmerer wird hier als ehrlicher, aufgeschlossener und urteilsfähiger Geselle beschrieben. Boch ergänzte diese um ein weiteres Attribut. Er bezeichnete Reinhold Scheurenbrand als "wissbegierig" im positiven Sinne. Scheurenbrand habe alles, was er nicht zu hundert Prozent gewusst habe, in Erfahrung gebracht. Bezogen auf seinen Beruf sei diese Eigenschaft von unschätzbaren Wert gewesen.
Scheurenbrand wurde 1949 in Karlsruhe geboren. Er machte eine Lehre zum Orthopädiemechaniker. Nach deren Abschluss entschloss er sich aber, in den Verwaltungsdienst zu gehen. An der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl machte er seinen Abschluss, um sich anschließend auf ein Stelleninserat der Gemeinde Epfendorf zu bewerben. Unter dem damaligen Bürgermeister Walter Neuburger trat er diese Stelle am 21. August 1974 an. Boch erinnerte an die 40-jährige Amtszeit Scheurenbrands, in der sich die Gemeinde kontinuierlich weiterentwickelt habe. In dieser Zeit habe man auch die Gemeindereform bewältigt, und die Umstrukturierung der Wasserversorgung habe Scheurenbrand federführend mit betreut. Der Bürgermeister fand aber auch Worte für die Arbeitsmoral seines Kämmerers. Er sei fast immer der letzte gewesen, der im Rathaus das Licht ausgemacht habe. Dass er seinen Beruf in dieser Form habe ausüben können, sei auch ein Verdienst der Familie Scheurenbrand gewesen, meinte Boch. Stellvertretend übergab er einen Blumenstrauß an Helga Scheurenbrand.
Boch führte aus, dass Scheurenbrand all die Jahre seiner Linie, die Gemeindefinanzen auf einem ausgewogenen Niveau zu halten, treu geblieben sei. Der Spagat zwischen notwendigen Investitionen und der Bildung von Haushaltsrücklagen sei ihm über Jahrzehnte hinweg überaus gut gelungen.
Boch bedankte sich mit einem Geschenk beim Kämmerer und gab ihm die Note "sehr gut".
Für den Gemeinderat bedankte sich Christian Vogel bei Reinhold Scheurenbrand für die gute Zusammenarbeit. Er sei ein zuverlässiger, offener Mensch gewesen, mit dem die Zusammenarbeit Spaß gemacht habe. Für die Feuerwehr sprach Kommandant Alexander Heim seinen Dank aus. Man habe viele Haushaltsdiskussionen geführt, und letztendlich immer eine Lösung gefunden.
Reinhold Scheurenbrand bedankte sich für die lobenden Worte. Es sei eine spannende und abwechslungsreiche Zeit gewesen. Die Arbeit in Epfendorf habe ihm immer Spaß gemacht. Der Musikverein umrahmte die Feier.
