Breitbandausbau will koordiniert sein, damit man nicht zwei Mal aufgraben muss / Verhandlungen mit Betreibern

Von Marcella Danner

Epfendorf. In der Kommune gibt es Bereiche, die sind recht gut mit Internetzugang versorgt, in anderen sieht es dagegen eher traurig aus. Das soll sich in absehbarer Zukunft ändern. Deshalb wird nun ein Masterplan für den Breitbandausbau erstellt.

Dabei müsse man nicht bei Null anfangen, erläuterte Thomas Walgenbach vom Beauftragten Büro "tkt teleconsult". Mit der Planung für das neue Gebwerbegebiet "Schroten" in Trichtingen sei der Anfang bereits gemacht. Eine kommunale Glasfaser-Infrastruktur könne nach und nach entstehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass in wenigen Wochen jeder einen perfekten Internetzugang hat. Vielmehr wird festgelegt, wo welche Leerrohre einzuziehen sind, um sie später einmal mit den entsprechenden Kabeln versehen zu können. Den kann sich die Kommune in die Schublade legen. Und immer, wenn irgendwo ein Radweg gebaut oder ein Fahrbahnbelag erneuert wird, können die Tiefbauer auf diesen Masterplan zurückgreifen. So lassen sich Synergieeffekte nutzen. Es muss nicht zweimal gebuddelt werden.

Nun macht ein Leerrohr unter der Erde noch keinen Internetzugang. Deshalb, so Walgenbach, müssten vorher Gespräche mit potenziellen Netzbetreibern geführt werden. Da gelte es eben, zu verhandeln. Sehr gerne engagieren sich die Anbieter bei lukrativen Gewerbegebieten, eher zögerlich sind sie mit Investitionen in Wohnbereichen, die irgendwo hinten drüben liegen und nur wenige Anschlüsse versprechen. Das Gesamtpaket müsse eben schmackhaft gemacht werden. Auch bestehende Netze könnten integriert werden, erklärte Walgenbach. Am Ende sollte ein zusammenhängendes Netz für die Gesamtgemeinde dabei herauskommen.

Auf die Frage aus dem Gremium, wer für den Unterhalt der Rohre zuständig sei, riet Walgenbach, diese an den jeweiligen Betreiber zu verpachten. Das sei auch im Interesse der Anbieter. Denn bei Störungen seien keine langen Umwege über die Verwaltung nötig. Er könne sich vorstellen, eine Trasse vom neuen Trichtinger Gewerbegebiet in den Ort hineinzuführen. Das sei allerdings Verhandlungssache. Wichtig sei, dass es immer zwei Anknüpfpunkte gibt, sodass zwei Wettbewerber aufsatteln könnten. Das setzten auch die diversen Förderrichtlinien für solche Vorhaben voraus. "Unterm Strich muss der Betreiber sein Geld verdienen und die Gemeinde muss ihre Versorgung haben", so Walgenbachs Fazit.

Der Gemeinderat stimmte der Erstellung eines Masterplans für Kosten in Höhe von 26 400 Euro bei einer Enthaltung zu.