Sanierung: Straße, Kanalisation und Wasserleitungen werden rundum erneuert

Epfendorf-Harthausen. 17 Hektar deckt der Kanal in der Harthauser Wolfgasse derzeit ab – das erklärte Martin Weisser vom Villingendorfer Ingenieurbüro Weisser und Kernl den Epfendorfer Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung. Die Maßnahme Straßensanierung Wolfsgasse umfasst die Erneuerung der Kanalisation, der Wasserleitungen sowie des Straßenaufbaus.

Bereits Mitte der 1980er-Jahre habe man festgestellt, dass der Kanal zu klein sei, um die Wassermassen zu bändigen. Rund 1100 Liter fließen pro Sekunde hindurch. Vor dem Regenüberlauf Richtung Trichtinger Straße beträgt der Durchmesser des Kanals etwa 700 bis 800 Meter, Richtung Schlossstraße sind es 400 bis 500 Meter.

Auch der Regenüberlauf, der sich auf halber Strecke zwischen der Trichtinger Straße und der Schlossstraße befindet, müsse überarbeitet werden. Das ergab eine vor sieben Jahren aufgestellte Schmutzfrachtberechnung. Dieser Überlauf leitet bei besonders viel Regen einen Teil des stark verdünnten Abwassers direkt in den Bach. "Der gemessene Regenwasseranteil beträgt dabei mehr als 99 Prozent. Das ist also nicht mehr gewässerschädlich", erläuterte Weisser.

Mit den Kanalsanierungsarbeiten bekomme man auch die Chance, die maroden Wasserleitungen, die häufig zu Rohrbrüchen geführt hätten, zu erneuern. Hierzu gebe es allerdings keine Förderung vom Land, erklärte Weisser.

Im Rahmen der Sanierung sei es aufgrund der alten Rohre auch sinnvoll für Hauseigentümer, ihre Anschlüsse zu erneuern. Die Kosten dafür müssten sie aber selbst tragen. Je nach Art koste ein Anschluss zwischen 800 und 2500 Euro. Für die Kanal- und Wasserleitungsarbeiten, die bis zu 5,30 Meter tief gehen, müsse die Straße nicht nur längs, sondern auch quer aufgegraben werden. "Da bleibt nicht viel von der Straße übrig. Sie zu flicken wäre genauso teuer wie eine Erneuerung", sagte der Villingendorfer zum Thema Straßensanierung.

Etwa 890 000 Euro kosten die Maßnahmen insgesamt. Dabei schlägt der Straßenbau mit 263 800 Euro zu Buche, die Kanalisation samt Überlauf mit 261 600 Euro. Ein Antrag auf Fachförderung mit 155 200 Euro beim Wasserwirtschaftsamt ist eingereicht. Mit einer Rückmeldung sei im März zu rechnen. Ein Antrag auf Mittel aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 160 000 Euro wird ebenfalls gestellt. Der Eigenmittelanteil für die Gemeinde Epfendorf beträgt also etwa 574 000 Euro, von denen 543 000 im Haushaltsplan 2017 bereitgestellt sind. Folglich bleiben Zusatzkosten von 31 800 Euro.

Nachdem der Tiefbau im vergangenen Jahr gut ausgelastet gewesen sei, erwarte Weisser für das Frühjahr "ordentlichere Preise". Deswegen empfahl er, im März in die Ausschreibung zu gehen. Für die Bürger sei derweil noch eine Informationsveranstaltung geplant, zu der rechtzeitig eingeladen werde.