Schäden über Schäden: Das Unwetter, das am Dienstag mit enormer Wucht über Trichtingen niederging, hat ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Foto: Danner

In Trichtingen gehen die Aufräumarbeiten weiter. In manchen Häusern ist das Wasser bis in die Zwischendecken vorgedrungen.

Epfendorf-Trichtingen/Oberndorf-Bochingen - Am Tag nach dem Unwetter ist in Trichtingen der Alltag noch nicht wieder eingekehrt.

Mehr als 60 Einsätze hat die Feuerwehr am Dienstag bis spät in die Nacht hinein absolviert. Nachdem gestern nochmals die Drehleitern aus Oberndorf und Fluorn-Winzeln angefordert waren, ging es weiter mit dem Dachabdichten.

Zunächst waren die Privathäuser bedient worden. Gestern kümmerten sich die Helfer nun auch um die städtischen Gebäude von Schule und Kindergarten über Turnhalle und Rathaus. Selbst das eigene Gerätehaus ist stark beschädigt.

Bürgermeister Peter Boch kann den finanziellen Schaden, der durch die tennisballgroßen Hagelkörner verursacht wurde, noch überhaupt nicht abschätzen. In diesen Tagen müssen sich die Gutachter der Versicherungen erst einmal ein Bild machen.

Die Verwüstung im Dorf hat solche Ausmaße, dass auch das mediale Interesse geweckt wurde. Ein Radioteam von SWR4 war vor Ort und brachte gleich die Kollegen vom Fernsehen mit. Sogar in der Landesschau sollte Trichtingen gestern Abend zu sehen sein. Ein Auftritt, "auf den wir gerne verzichtet hätten", sagt ein Feuerwehrmann. Denn er wird mit einem hohen Preis bezahlt.

Das Dach von Holger Ortmann in der Ortsmitte etwa sieht aus wie ein Schweizer Käse. Nachdem es in der Nacht nochmals ordentlich geschüttet hatte, ist das Wasser inzwischen bis in die Zwischendecken eingedrungen, befürchtet er und schmeißt die kaputten Ziegel auf einen Haufen. Seine Kinder haben mittlerweile die Hasenkäfige evakuiert.

Im benachbarten Gewerbegebiet von Bochingen hat das Unwetter ebenfalls zugeschlagen. Im Hagebaumarkt wurden die Oberlichter und sogar eine Mitarbeiterin vom Hagel getroffen – letztere Gott sei Dank nicht so schlimm. Die Gewächshäuser im Außenbereich sind in Mitleidenschaft gezogen. Auf den Höfen der Autohäuser stehen viele Fahrzeuge, deren kaputte Scheiben abgeklebt sind.

Bei der Firma Galvaswiss hat es Teile des Daches abgedeckt. Hier wurde das THW aus Rottweil anfordert, dessen Mitarbeiter mit Dachlatten und Plastikplanen das größte Loch schlossen. Die Produktion stand durch Ausfälle der Elektrik eine Zeit lang still. Inzwischen trocknet das Wasser in der Halle ab und die Arbeiten laufen wieder.

Bei all den Aufräumarbeiten saß den Betroffenen die Unwetterwarnung für den Tag im Nacken. Die wurde nämlich wieder genau für diese Region ausgesprochen.