Gemeinderat: Flächennutzungs- und Bebauungsplan werden durchgewunken
Epfendorf. Lärmbelästigung und schlechte Wasserqualität – als der Gemeinderat nach ausgiebigem Planungsprozess im Dezember einen Beschluss fassen wollte, gab es noch einige Punkte zu klären. Nun wurde der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Schroten" in Trichtingen mit erster Änderung und Erweiterung beschlossen.
Vera Baumbusch-Ober vom Büro "Pure planning" riss in der jüngsten Gemeinderatssitzung noch einmal die fraglichen Punkte an. So habe ein Bürger erhöhte Lärmimmissionen durch Reflektionen des Verkehrslärms der A 81 an einer Gebäudewand befürchtet. Ein Gutachten habe dabei gezeigt, dass die Schallpegelerhöhung äußerst gering sei und daher vernachlässigt werden könne. Sorge gab es auch um die Temperatur des Wassers, das vom Regenrückhaltebecken zum Schenkenbach fließt. Wenn diese zu hoch sei, könne es schädlich für die gezüchteten Forellen sein, befürchtete ein Bürger. Auch diese Zweifel konnten ausgeräumt werden. Retensionsbecken und Drosselung des Wasserabflusses seien ausreichend dimensioniert.
Für die erforderlichen 312 240 Ökopunkte des Projektes müssen einige Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, unter anderem die Renaturierung des Wurstbrunnenbachs, die Anlage einer Streuobstwiese, die Aufwertung des Streuobstbestandes, das Feuchtgebiet Gewann St. Wolfgang und die Entwicklung einer Magerwiese. 42 841 Punkte werden mit dem Alt- und Totholzkonzept gesammelt (wir berichteten). Bei Durchführung aller Maßnahmen können rund 700 000 Ökopunkte auf dem Konto gutgeschrieben werden.
Parallel ging es bei der Sitzung auch noch um die vierte Änderung im Flächennutzungsplanverfahren zur Ansiedlung eines Logistik-Centers im Gewerbegebiet "Schroten". Da es sich um eine Einzelmaßnahme handle, müsse die Gemeinde auch die Kosten für die Planänderung tragen, kündigte Henner Lamm vom Büro "Kommunalplan" an. Die Fläche soll um 1,41 Hektar erweitert werden.
Dazu gaben elf Behörden und ein Bürger Anregungen ab. Nach Einholung der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung habe das Landratsamt in Rottweil nun drei Monate Zeit, um den Flächennutzungsplan zu genehmigen. Nach Zustimmung der Gemeinderäte von Oberndorf und Fluorn-Winzeln könne dann gestartet werden.
Die Epfendorfer Gemeinderäte gaben in ihrer Sitzung grünes Licht. Die Endfassung des Flächennutzungsplans und der Bebauungsplan wurden beschlossen, letzterer mit einer Gegenstimme.
